21 Tage in Tansania verbrachten 10 KjGler*innen aus unterschiedlichen Pfarreien. Das große Ziel der Reise war es, die Partnerschaft zu dem Jugendverband der UVIKANJO in Njombe wieder aufleben zu lassen und sich gegenseitig kennenzulernen. Im nächsten Jahr, wenn die Partnerschaft ihr 50 Jähriges Jubiläum feiert, wird der Gegenbesuch der tansanischen Uvikanjo hier bei uns in Würzburg stattfinden.

Am 05.08.2025 war es endlich so weit und die Gruppe startete ihre Reise nach Tansania. Nachdem die KjGler*innen gut in Dar es Salaam angekommen sind, wurden sie von Raymond, einem UVIKANJO Vorstand, persönlich abgeholt und bei einer 18 stündigen Autofahrt nach Njombe gebracht. Dort angekommen wurden sie herzlich von Jugendpfarrer Abraham in Empfang genommen. Schon am nächsten Morgen ging es dann in vier Kleingruppen in unterschiedliche Pfarreien.

Maja (KjG Heidingsfeld) und Susa (KiG Einzeltmitglied) konnten in Ilangamoto sehr viele unterschiedliche Projekte der Uvikanjo besuchen: neben kleineren Avocado-, Mais-, Zuckerrohr- oder Bananenfeldern, werden dort kleinere Einkaufsgeschäfte betrieben oder Hühner gehalten. Während sie in allen Vororten sehr herzlich begrüßt wurden, konnten sie immer wieder Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen knüpfen, indem sie gemeinsam gespielt haben und sich Zeit für Diskussionsrunden genommen haben. Besonders fasziniert waren beide von der Gastfreundschaft, mit der sie so herzlich empfangen wurden.

In Kipengere starteten Andi (Geistlicher Leiter KjG) und Paul (KjG Rottendorf) jeden Tag um 06:45 Uhr mit der Teilnahme am täglichen Gottesdienst, ehe sie mit einem leckeren Frühstück bestehend aus frischem Hefegebäck, Tee, Avocados und Bananen verwöhnt wurden. Neben der Besichtigung eines Gebäudes, das die Uvikanjo gerade für Gruppen- und Freizeitaktivitäten neu baut, konnten die beiden viele kleinere Orte rund um Kipengere besuchen und haben so sehr viel von dem Leben vor Ort mitbekommen.

Für Amelie und Gabriel (beide KjG Mömlingen) hatte die Delegationsreise neben der Jugendpartnerschaft noch einen weiteren sehr spannenden Aspekt zu bieten. Ihre KjG Gemeinde in Mömlingen hat nämlich 2 sehr lebendige Partnerschaften mit den beiden Pfarreien in Mlangali und Lupanga. Ihr Fokus lag vor allen Dingen darauf, die Projekte zu besichtigen, die unter anderem über die Partnerschaften mitfinanziert werden. Die beiden haben Lust auf die Partnerschaftsarbeit bekommen und freuen sich darauf, sich weiterhin für diese besondere Verbindung einzubringen.

In Matembwe waren Emma (KjG Goldbach), Krissi (KjG Gerolzhofen), Lena und Sina (beide KjG Kitzingen) zu Gast. Sie wurden während ihrer Zeit von Father Edward begleitet. Neben einigen lebhaften Gottesdienstbesuchen, konnten sie auch mit den Kindern vor Ort Netzball spielen. Außerdem fand sich viel Zeit mit den Uvikanjo-Leitungen dort über Jugendarbeit auszutauschen. Einen ganz besonderen Geburtstag konnte Lena dort feiern. Es war für sie ein absolutes Highlight die tansanische Tradition zu erleben, den Geburtstagskuchen mit allen Gästen zu teilen, indem sie sie mit dem Kuchen füttern durfte. Nachdem sich die vier noch wunderschöne Kleider haben nähen lassen, konnten sie ihren Abschied in Matembwe gebührend feiern. Sie haben sich in der Zeit rundum wohlgefühlt. 

Nach 5 Tagen hat die Gruppe dann in Kipengere ihr Wiedersehen gefeiert. Bei der Besichtigung einer Pinienfarm, konnten sie ein weiteres Projekt der Uvikanjo kennenlernen und immer mehr wurde der Gruppe bewusst, dass kirchliche Jugendarbeit in Tansania sich sehr von dem unterscheidet, wie sie es hier aus Deutschland kennt. Während es in Tansania oftmals darum geht, durch eigene Projekte Geld zu erwirtschaften, welches dann für die Arbeit mit Jugendlichen genutzt werden kann, sind wir hier in der komfortablen Lage Förderungen von Kirche und Staat zu bekommen, um direkt mit den Kindern und Jugendlichen in den Pfarreien zu arbeiten.

In einem nächsten Ausflug konnte die Gruppe 2 Tage am Nyassa See entspannen und die vergangenen Eindrücke aus den Pfarreibesuchen am Matema Strand verarbeiten.

Im Anschluss daran ging es dann wieder zurück nach Njombe. Hier hatten die Verantwortlichen der beiden Jugendverbände genügend Zeit für Diskussionen, Reflexionen und Gespräche über die Partnerschaft. Sie konnten Erwartungen aneinander austauschen und sich Ziele für ihre Partnerschaft stecken. „Es wurde höchste Zeit, dass wir uns nach Corona und nun fast 6 Jahren ohne gegenseitige Besuche wieder neu kennenlernen und persönlich austauschen konnten. Wir freuen uns jetzt sehr darauf im kommenden Jahr Gäste aus Tansania bei uns willkommen heißen zu dürfen“, sagt Andreas Kees, der als geistlicher Leiter, die Gruppe begleitet hat.

Die letzten Tage der aufregenden Reise konnte die Gruppe dann mit einer Safari im Mikumi Nationalpark und am Strand in Dar es Salaam abschließen.

Hintergrundinformationen:

Die Partnerschaft zwischen den Jugendverbänden KjG und UVIKANJO ist 1976 über den ehemaligen geistlichen Leiter der KjG, Pater Klaus Braunreuther, der als Missionar in Tansania tätig war, entstanden. KjGler*innen hielten den Kontakt zu ihm in Tansania. Bei einem Besuch wurde die Idee für eine Partnerschaft zwischen den Jugendverbänden geboren.

In der Folgezeit entstanden mehrere Direktpartnerschaften zwischen deutschen und tansanischen Pfarreien; u.a. Matembwe – Kleinwallstadt, Lupanga & Mlangali – Mömlingen, Madunda – Erlenbach, Kipengere – Gemünden.

Wie die KjG ist die UVIKANJO ein demokratisch organisierter Jugendverband, allerdings mit dem Unterschied, dass sie sich komplett eigenständig finanzieren müssen – sowohl auf Pfarrei- als auch auf Diözesanebene. Dies geschieht durch die verschiedenen Projekte, die gemeinsam von den Mitgliedern geplant und durchgeführt werden.

Bezuschusst wurde die Delegationsreise durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, das Jugendhaus Düsseldorf und die Weltkirche Würzburg. Auch das Würzburger Partnerkaffee hat mit einer Spende, die Kosten für die tansanischen Teilnehmenden mitfinanziert.

Vielen herzlichen Dank für eure Unterstützung, ohne die die Reise nicht möglich gewesen wäre.