FÖJ/FSJ bei der KjG – Die Staatsministerin für Umwelt und Verbraucherschutz Ulrike Scharf hatte Ende Januar zum Neujahrsempfang in die Münchener Residenz geladen. Als FÖJ-Bundessprecher war unser FÖJler Patrick mit dabei. Wie es ihm bei dieser besonderen Veranstaltung ergangen ist, erfahrt ihr in einem kleinen Bericht.
Dienstag, 23.01.2018, 13:00 : Ich hechte durch das KjG – Büro. Der Zug nach München geht bereits in einer guten halben Stunde. Auf dem Weg zum Bahnhof frage ich mich, warum ich mir den ganzen Stress überhaupt antue. Mal ehrlich? Dienstags, 17 Uhr in München? Von Primetime kann man da nicht gerade reden. Naja, die Staatsministerin hat eingeladen.
Und wenn den Sprechern/Sprecherinnen des FÖJs in Bayern schon mal eine Möglichkeit gegeben wird sämtliche Vertreter der Umweltschutzes kennen zu lernen, dann will man da auch nicht nein sagen. Im Zug tausche ich noch eben mein T-shirt durch ein Hemd. Aber selbst damit fühle ich mich absolut under-dressed. Der Residenz-Saal ist gespickt mit Bart-Trägern im feinen Zwirn. Der Alters-Durchschnitt liegt bei gefühlt 45 Jahren. Dementsprechend fremd fühlt man sich auch. Während man sich also so durch das Getümmel quetscht, fängt man schon den ein oder anderen, na wie soll ich es lieb formulieren, „verwirrten Blick“ ein.
Dann geht es los. Zusammen mit meinen zwei Sprecher-Kollegen und den beiden Jugendbildungsreferent*innen des BDKJs starren wir auf die Leinwand. Verschiedene, bekanntere Persönlichkeiten sprechen ein Grußwort. Darunter z.B. Harald Lesch oder Mats Hummels. „Mats Hummels?!“ werdet ihr euch jetzt fragen. Ja, Mats Hummels setzt sich angeblich neuerdings mit dem Thema Umwelt auseinander. Er ist jetzt nämlich der Klimabotschafter des FC Bayern Münchens. Als die Staatsministerin diese Info mit Begeisterung verkündet, kann ich mir einen – leider etwas zu laut geratenen – Lacher nicht verkneifen. Mal ehrlich? Ein Fußballverein, der für die Saisonvorbereitung mit den Flieger durch ganz Asien tourt. Der seine Wintervorbereitung in Katar verbringt. Und der zu jedem erdenklichen Spiel fliegt. Dem FC Bayern ist das Thema doch relativ egal. Solange es ihr Image aufpoliert, ist alles gut (Greenwashing). Es folgt eine halbe Stunde Rede. Dabei geht Frau Scharf darauf ein, was im letzten Jahr so alles gut lief & was eventuell noch besser gemacht werden könnte. Leider kein einziges Wort zu Streitthemen wie der geplanten Skischaukel am Riedberger Horn. Ein Thema, dass sicher viele Leute im Raum beschäftigte.
Anschließend wollten wir uns die Chance auf ein Gespräch mit der Staatsministerin nicht nehmen lassen. „Das FÖJ ist die Perle der Umweltbildung“ hat Frau Scharf einmal gesagt. In einem kurzen, aber sehr angenehmen Gespräch bestätigt sich dieser Eindruck. Den Jugendlichen, die sich für die Umwelt einsetzen scheint sie wirklich gut gesonnen zu sein. Alles in allem überwiegt aber der skeptische Eindruck über diese Veranstaltung. Nach ein paar Portionen Gemüse-Gnocchi & ein paar weiteren Gesprächen trete ich wieder den Heimweg an. Im Nachhinein bereue ich eine Sache zutiefst. Nicht mit Herrn Prof. Dr. Lesch, einen meiner großen Vorbilder, geredet zu haben.
Macht’s gut,
Euer Patrick