Die Hirten – So schnell kann es gehen

Spiritualität – Der liebe Advent hat uns fest im Griff und Weihnachten rückt näher. Wie gewohnt wollen wir euch das Warten mit unseren Spiri-Impulsen ein wenig versüßen. In diesem Jahr geht es um Figuren aus der Weihnachtskrippe. Natürlich dürfen da auch die Hirten nicht fehlen, denn die waren sofort Feuer und Flamme.

Wart ihr auch schon einmal richtig bei einer Sache? Also richtig vertieft, hoch konzentriert, gewissenhaft und total fokussiert. Ohne Augen für die Umgebung. Nur der eigenen Aufgabe zugewandt. Wahrscheinlich geschieht es nicht gerade selten, dass Menschen in solche Situationen kommen, wo die volle Aufmerksamkeit für eine bestimmte und sehr bedeutende Sache erforderlich ist. In der Schule, zuhause, im Beruf oder in der Freizeit. Eine Sache, die gewissenhaft und voller Hingabe erledigt werden muss.

Sicher fallen uns nach kurzem Nachdenken gleich einige solcher Situationen ein, bei denen man sich ganz und gar einer Sache widmet. Aber eines ist wohl sicher: Schafehüten ist bestimmt nicht mit dabei. Eigentlich komisch oder? Denn gerade beim Schafehüten ist die volle Aufmerksamkeit und Hingabe gefragt. Was auf den ersten Blick wie ein leichtes Vorhaben aussieht, ist tatsächlich extrem schwierig. Die Herde auf unterschiedlichem Gelände zusammenzuhalten, bei Wind und Wetter den Überblick zu behalten und dafür zu sorgen, dass kein Schaf veroren geht. Tag und Nacht. Das erfordert höchste Konzentation. Störungen von außen sind da absolut unerwünscht.

Umso verwunderlicher erscheint es da, dass die Hirten sofort Feuer und Flamme sind, als der Engel ihnen die Geburt Jesu verkündet. Sogleich setzen sie sich in Bewegung, lassen alles stehen und liegen. Sie eilen zur Krippe, um das göttliche Kind zu sehen. Plötzlich wird die eigene Aufgabe zur Nebensache. Auf einmal weitet sich der Blick der Hirten. Sie spüren, dass es um etwas Wichtigeres und Größeres geht. Es geht um Gottes Sohn.

Für die Hirten ist das Grund genug, den Blick weg vom eigenen Tun auf andere wichtigere Dinge zu lenken. Und vielleicht gelingt es uns ja auch ab und zu, offen zu sein und den Fokus weg von unseren eigenen Aufgaben hin auf unsere Umgebung zu richten. Natürlich gibt es immer Sachen, die unsere Aufmerksamkeit und Hingabe erfordern. Doch dürfen wir dabei eines nicht vergessen: Feuer und Flamme zu sein für die wirklich wichtigen Ereignisse in unserem Leben.