Jugendgottesdienst „Frieden. Weltweit.“

Dem Unfrieden in der Welt und zwischen uns Momente des Friedens an die Seite stellen. Damit wir nicht vergessen, wie sich Frieden anfühlt und wie erstrebenswert er ist: zwischen uns und unseren Nächsten, zwischen Ländern, Völkern und Religionen weltweit. Gott um seinen und ihren Beistand bitten, damit wir nicht den Mut verlieren. Dass wir in der KjG im Kleinen am Frieden bauen war den Delegierten sehr wichtig. Und so hoffen wir, dass dieser Gottesdienst euch und eure KjG-Gruppen dazu anregt, miteinander am Frieden zu bauen. Dies ist unser Vorschlag, der euch ein Gerüst bieten soll. Verändert und ergänzt ihn, so dass er zu euch passt. Oder verwendet nur einzelne Bausteine daraus.

Passend zu unserem friedenspolitischen Beschluss „Stell dir vor es gäbe Frieden. Weltweit.“ von der BUndeskonferenz der KjG 2015 gibt es jetzt eine Gottesdienstvorlage.

Mehr Infos zum Thema gibt es hier http://kjg.de/index.php?id=897

 

Wortgottesdienst „Stell dir vor, es gäbe Frieden. Weltweit“ Dieser Wortgottesdienst resultiert aus dem friedenspolitischen Beschluss „Stell dir vor, es gäbe Frieden. Weltweit.“ der KjG-Bundeskonferenz 2015. Dem Unfrieden in der Welt und zwischen uns Momente des Friedens an die Seite stellen. Damit wir nicht vergessen, wie sich Frieden anfühlt und wie erstrebenswert er ist: zwischen uns und unseren Nächsten, zwischen Ländern, Völkern und Religionen weltweit. Gott um seinen und ihren Beistand bitten, damit wir nicht den Mut verlieren. Dass wir in der KjG im Kleinen am Frieden bauen war den Delegierten sehr wichtig. Und so hoffen wir, dass dieser Gottesdienst euch und eure KjG-Gruppen dazu anregt, miteinander am Frieden zu bauen. Dies ist unser Vorschlag, der euch ein Gerüst bieten soll. Verändert und ergänzt ihn, so dass er zu euch passt. Oder verwendet nur einzelne Bausteine daraus.

 

Ablauf:

[Ankommen]

Lied:

GL 832 „Wo Menschen sich vergessen…“

Begrüßung:

Willkommen zu unserem Friedensgebet. Ich freue mich, dass ihr heute hier seid um miteinander ein Zeichen des Friedens zu sein. Wir wollen gemeinsam mit dem Kreuzzeichen beginnen: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Einführende Worte:

„Stell dir vor, es gäbe Frieden. Weltweit.“ So lautet der Titel eines Beschlusses der KjG-Bundeskonferenz vom Mai 2015.
„Stell dir vor, es gäbe Frieden. Weltweit.“ – können wir uns das angesichts der weltpolitischen Lage überhaupt noch vorstellen? Angesichts der Krisen, Kriege und terroristischen Anschläge in so vielen Ländern? Angesichts der weltweit 60 Millionen Menschen auf der Flucht? Der vielen Toten und Verletzten?

„Stell dir vor, es gäbe Frieden. Weltweit.“ Nur ein naiv-kindlicher Wunsch?
„Stell dir vor, es gäbe Frieden. Weltweit.“ Oder ein Auftrag Gottes an jeden und jede von uns?

[Gebet:]

Erläuterung: Vorleser*in liest den ersten Teil jeder Zeile, Gemeinde gemeinsam den Teil nach dem Bindestrich. Vorbereitung: Gebet „visionen für heute“ für alle ausdrucken – siehe Kopiervorlage
Gebet:
visionen für heute

dass die welt frieden findet – weltweit
dass die welt gerechtigkeit erfährt – weltweit
dass die menschen ausreichend nahrung haben – weltweit

dass der geist gottes in die herzen findet – weltweit

dass jeder mensch glücklich ist – auch der neben mir dass jeder mensch hoffnung hat – auch der neben mir dass jeder mensch frieden hat – auch der neben mir dass der geist gottes alle erfüllt – auch den neben mir

dass frieden einfindet – durch mich
dass hoffnung ausströmt – durch mich
dass freude verkündet wird – durch mich
dass der geist gottes spürbar wird – durch mich

visionen
an denen ich festhalten will

Lied:

GL 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht (als Kanon) Alternativ (nicht im GL): „Herr, gib uns deinen Frieden“ (als Kanon)

[Bibeltext]

Wir hören nun drei unterschiedliche Sätze aus der Bibel:

Erläuterung: Lest die folgenden Bibelstellen je 3x hintereinander vor, von unterschiedlichen Personen, Stimmlagen und mit unterschiedlicher Betonung:

Matthäus 5,9
V 1: Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Töchter und Söhne Gottes genannt werden.
V 2: Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Töchter und Söhne Gottes genannt werden.
V 3: Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Töchter und Söhne Gottes genannt werden.
(Pause)
Matthäus 5,14
V 1: Ihr seid das Licht der Welt.
V 2: Ihr seid das Licht der Welt.
V 3: Ihr seid das Licht der Welt.
(Pause)
Eph 4,32
V 1: Seid gütig zueinander, seid barmherzig, vergebt einander, weil auch Gott euch durch Christus vergeben hat.

V 2: Seid gütig zueinander, seid barmherzig, vergebt einander, weil auch Gott euch durch Christus vergeben hat.

V 3: Seid gütig zueinander, seid barmherzig, vergebt einander, weil auch Gott euch durch Christus vergeben hat.

Auseinandersetzung mit den Bibelstellen

Nicht nur der friedenspolitische Beschluss der KjG, nein, Gott selbst fordert uns auf, am Frieden mitzubauen. Er fordert uns heraus, indem er von uns verlangt, konsequent Frieden zu stiften, selbst in Situationen, in denen uns Unrecht widerfährt: d.h. nicht Gleiches mit Gleichem vergelten, nicht Rache üben, sich nicht mit Gewalt verteidigen. Er fordert uns dazu auf, die Spirale(n) der Gewalt zu durchbrechen: Nicht nur in der großen Politik, sondern auch in unserem alltäglichen Miteinander.

Und er traut uns zu, dass wir zu Friedensstifter*innen werden können: dass wir immer wieder auf andere zugehen, vergeben und verzeihen, einen neuen Anfang wagen, Demütigungen nicht mit Gewalt sondern Sanftmut begegnen und uns selbst unseren Feinden in Liebe zuwenden. Warum? Dies veranschaulicht folgende Geschichte:

„Ein alter Indianer saß mit seiner Enkelin am Lagerfeuer. Es war schon dunkel geworden und das Feuer knackte, während die Flammen in den Himmel züngelten. Der Alte sagte nach einer Weile des Schweigens: „Weißt du, wie ich mich manchmal fühle? Es ist, als ob da zwei Wölfe in meinem Herzen miteinander kämpfen würden. Einer der beiden ist rachsüchtig, aggressiv und grausam. Der andere hingegen liebevoll, sanft und mitfühlend.“ „Welcher der beiden wird den Kampf um dein Herz gewinnen?“ fragte das Mädchen. Der Alte antwortete „Der Wolf, den ich füttere.“ (vgl. http://www.zeitzuleben.de/29197-welchen-wolf-fuettere-ich/ )

Setzt euch mit euren Banknachbar*innen zusammen. Nehmt euch ein paar Minuten Zeit und überlegt, durch welches Verhalten wir in unseren Beziehungen Streitereien und Aggression auslösen („Den bösen Wolf füttern“) und durch welche Eigenschaften und Verhaltensweisen wir Frieden stiften können („Den guten Wolf füttern). Schreibt auf die Steine die Dinge, womit wir den bösen Wolf in uns füttern, auf die Samentüten klebt Aufkleber mit den Dingen, mit denen wir den guten Wolf in uns füttern und stärken können.

Erläuterung: Hier können etwa folgende Gedanken und Ideen entstehen:

Böser Wolf: Neid, Eifersucht, Ungerechtigkeit, andere ausschließen, Mobbing, Egoismus, böse Gedanken, jmd. immer kritisieren, Undankbarkeit, Unzufriedenheit, Rachegedanken, Aggressivität, Vorurteile, von anderen (zu) viel erwarten, nachtragend sein, …

Guter Wolf: Gerechtigkeit, Barmherzigkeit, auf andere Menschen/ Kulturen zugehen, verstehen wollen, Interesse an den Mitmenschen, Liebe, lächeln, sich versöhnen, Freude am Schenken, verzeihen, Fehler eingestehen können, sich entschuldigen, andere annehmen, wie sie sind,…)

Vorbereitung und Material:

  Mind. ein Stein pro Besucher*in, der sich beschriften lässt (flach, Oberfläche nicht zu rau und porös)

  Mind. eine Samentüte mit essbarem Saatgut pro Besucher*in, z.B. Kressesamen. Alternativ kleine Schokoladentäfelchen.

  Klebeetiketten für die Beschriftung der Lebensmittel
  Eddings
 Stifte
 Meditative Musik. Live oder von Tonträger

Im Hintergrund: meditative Musik
Nach ca. 10 Minuten werden die Steine und die beschrifteten Tütchen in die Mitte/ vor den Altar gelegt.

[Bitten]

Erläuterung: Je nach Gruppe können die Fürbitten frei gesprochen werden oder jede*r kann eine Fürbitte auf ein Kärtchen schreiben. Die Bitten werden eingesammelt und dann von Einzelnen, die Lust haben, verdeckt gezogen und vorgelesen.

Einleitung:

Gott, du Friedensfürst, stehst uns zur Seite. Wir haben nichts zu fürchten. Im Vertrauen darauf bringen wir unsere Bitten zu dir:

Freie Fürbitten…

Gesang nach jeder Bitte:

GL 445: Ubi Caritas

Abschluss der Fürbitten:

Guter Gott! Erfülle unser Leben mit deinem Frieden und höre die ausgesprochenen und gerade auch die unausgesprochenen Bitten. Amen.

Vater unser

Lasst uns gemeinsam das Gebet sprechen, das Jesus schon mit seinen Jüngerinnen und Jüngern gebetet hat: Alle: Vater unser…

Friedensgruß

Einander zuhören, miteinander gestalten – all das kann dazu beitragen, dass Friede ist und Friede sich ausbreitet. Gott gibt seinen Teil dazu, indem er uns mit seinem Frieden beschenkt. Schenken auch wir einander ein Zeichen des Friedens.

Lied

GL 831: Unfriede herrscht auf der Erde / Refrain: Friede soll mit euch sein

Gebet für den Frieden

Gott,
Teile unserer Welt versinken im Chaos.

Vor Gewalt, Terrorakten und Kriegen
im Nahen und Mittleren Osten, in Afrika, sogar mitten unter uns hier in Europa und an vielen anderen Orten dieser Erde
stehen wir oft sprachlos da.
Wir bitten Dich:
Sende Deinen Geist und
ERÖFFNE WEGE ZUM FRIEDEN
damit Kinder, Jugendliche und Menschen aller
Altersgruppen
Frieden und Freiheit, Sicherheit und Zukunft
miteinander und füreinander gestalten.
AMEN.

[Abschluss]

Von Steinen kann sich niemand ernähren, sie liegen schwer im Magen. Den bösen Wolf bei Rotkäppchen haben sie das Leben gekostet. Wie viel leckerer schmeckt da ein wenig Kresse auf dem Salat [ein Stück Schokolade]. Bevor du gehst, nimm dir von beidem etwas mit nach Hause: Vielleicht findest du einen Stein, der dich auf dem Schreibtisch oder in deiner Jackentasche daran erinnert, genau damit nicht mehr deinen persönlichen bösen Wolf zu füttern, so dass er verkümmern kann. Nimm dir eine kleine Stärkung mit, damit das Gute in dir wachsen und gedeihen kann. Und Früchte trägt in unserer Welt.

Segen:

Der Gott des Friedens segne dich, er lasse dein Leben gelingen, deine Hoffnung erblühen.
Der Gott des Friedens behüte dich, er umarme dich in deiner Angst,

er schütze dich in deiner Not,
er erfülle dich mit seiner Liebe.
Der Gott des Friedens führe, begleite und halte dich. So segne uns und alle Menschen, die uns umgeben, der treue und liebende Gott,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

Lied zum Abschluss

GL 453 Bewahre uns Gott, behüte uns Gott

Hinweis zur Liedauswahl: Aufgrund der Verfügbarkeit haben wir Lieder aus dem Gotteslob ausgewählt. Je nachdem, welche Liederbücher ihr zur Verfügung habt und welche (Friedens-)Lieder ihr besonders gern singt, könnt ihr diese natürlich tauschen.

(Redaktion: Anke Neuner, Eva-Maria Düring)