Jetzt ist sie also da die Fastenzeit! Eine Zeit in der man ein Opfer bringen soll. Ein Fastenopfer. Doch wer kann damit schon etwas anfangen? Das Fasten als Opfer verstanden ist meiner Meinung nach auch zu wenig. Fasten als Loslassen von unwichtigen Dingen, um den Blick auf wichtige Dinge wieder zu finden, könnte für uns dagegen schon wichtiger sein. Und wenn wir beim Blick in uns selbst ehrlich sind, müssen wir feststellen, dass sich schon wieder allerlei Gerümpel angesammelt hat. Hier ein Vorschlag für eine Aktion oder Gruppenstunde, die vordergründig nichts mit der Fastenzeit zu tun hat, aber vielleicht auch tiefer gehen kann.
Schaut mal in eure Jugendräume. Da hat sich in den letzten Jahren viel Müll und Gerümpel angesammelt. Wäre jetzt nicht eine tolle Zeit aufzuräumen? Nehmt euch ein oder zwei Gruppenstunden Zeit, eure Jugendräume aufzuräumen. Versucht dabei zu unterscheiden, was wichtig ist und aufgehoben werden muss und was unwichtig ist und weggeworfen werden kann. Wenn ihr Lust habt, könnt ihr ja auch kleine Renovierungsarbeiten vornehmen. Wichtig: wenn die Aufräumaktion abgeschlossen ist, nehmt euch Zeit, die Aktion in der Gruppe zu reflektieren.
Fastenzeit ist wie Aufräumen, Entrümpeln. Das tut nur dann richtig weh, wenn man nicht loslassen kann. Wird das eigene Herz oder die eigene Seele entrümpelt, spürt man sich gleich ganz anders. Das tut gut!
Jede*r Teilnehmer*in erhält ein rotes Herz aus Tonpapier und soll sich in einer kurzen Zeit der Einzelbesinnung Gedanken zu folgenden Fragen überlegen (ruhige Musik läuft im Hintergrund):
Die Teilnehmer*innen notieren für sich ihre Gedanken auf ihren Herzen.
In einem zweiten Schritt machen sich die Teilnehmer*innen auf der Rückseite des Herzens zu folgenden Gedanken Notizen:
Zum Abschluss kann noch ein Lied gesungen oder ein Gebet vorgelesen werden, zum Beispiel:
Du hast in dein Herz gesehn.
Du hast Ordnung ins Chaos gebracht.
Du hast die Dinge in die Hand genommen.
Du hast gefühlt, wie schwer sie wirklich wiegen.
Du hast die Dinge neu sortiert.
Du siehst jetzt alles mit einem anderen Blick.
Du kannst wieder neu darauf zugehen.
Du merkst jetzt, für wieviel Dinge dein Herz Platz hatte, wie groß dein Herz eigentlich ist.
Du merkst jetzt, wie leicht dir ums Herz geworden ist.
Gott, hilf mir, mein Herz an den rechten Platz zu bekommen, damit ich zu mir selber finde und weiß, was ich will und wohin ich gehöre. Amen.
Hier nun also ein Vorschlag für eine Gruppenstunden zum Thema "was mir wertvoll ist..."
Vielleicht entwickelt sich ja aus dieser Gruppenstunde der ein oder andere Text, der dann zu diesem Wettbewerb der kja eingereicht werden kann. Viel Spaß damit.
Prioritätensetzung klären, Dinge, die das Leben lebenswert machen, benennen und deren Wert für sich persönlich heraus finden.
40 – 60 Kärtchen, Filzstift, Wert-Zettelchen
Teilnehmer*innen: 10 - 20
Dauer: ca. 45 Minuten
Die Gruppe sammelt als Brainstorming für sie bedeutende Dinge („Lebenswert“) auf Kärtchen (z. B. Schokolade, Glück, Arbeitsplatz, Teddy??? ...). Dann erhält jedeR Teilnehmer*in ein Punktekontingent von 300 Punkten. Nun ruft der*die Leiter*in einen Begriff nach dem anderen zur Versteigerung auf und die Teilnehmer*innen können in 10er-Schritten versuchen, den Wert zu ersteigern (wenn sie ihn gern hätten). Wer den Zuschlag bekommt, erhält die Karte und den „Preis“ von seinem Punktekontingent abgezogen. So geht das weiter bis entweder alle Werte weg sind oder niemand mehr liquide ist.
Die Methode kann eingebettet sein in einen Themenblock „Was ist mir in meinem Leben wichtig“. Anschließend sollte im Gespräch ausgewertet werden, ob die Teilnehmer*innen nun auch zufrieden sind mit ihren ersteigerten Werten.
Der*die Leiter*in sollte die Gruppe schon etwas kennen, damit er*sie als Auktionator*in einschätzen kann, wie man die einzelnen fordern oder anstacheln kann. Kenntnis der Namen ist ebenfalls von Vorteil.
Vor der Methode sollte ein kurzer Themeneinstieg in „Lebenswerte“ gemacht werden, damit die Teilnehmer*innen mit dem Brainstorming etwas anfangen können.
Witzige, spritzige Methode, die dennoch sehr persönlich ist und dem Inhalt sehr gut gerecht wird.
Quelle: www.fundus-jugendarbeit.de
Wann und wie betet ihr? In der Kirche? Zu Hause? Leise, laut, singend oder tanzend? Betet ihr zum Dank, um für etwas zu bitten oder zur Kontaktaufnahme mit Gott? Betet ihr alleine oder mit anderen oder gar nicht? Es gibt viele Gebete, die wir kennen und mehr oder wenig häufig, ohne weiter darüber nachzudenken, mitbeten. Da gibt es das bekannteste, das „Vater unser“, Tischgebete oder auch Kindergebete. Manchmal ist es schön, ein Gebet mit vielen anderen zusammen zu beten. Solche Gebete sind kraftvoll. Manchmal fehlt aber der individuelle Spielraum, um eigene Gedanken und Gefühle einzubringen.
Versucht in Worte zu fassen, was euch beschäftigt, was ihr euch wünscht oder über was ihr euch ärgert. Vielleicht wollt ihr auch einfach mit Gott „ins Gespräch kommen“.
Als kleine Hilfe könnt ihr die „Elfchen-Form“ verwenden. Das Elfchen besteht aus elf Worten, die in festgelegter Folge auf fünf Zeilen verteilt werden. Für jede Zeile wird eine Anforderung, die je nach didaktischer Vorgabe variiert werden kann, formuliert:
Erste Zeile – Ein Wort
(ein Gedanke, ein Gegenstand, eine Farbe, ein Geruch o.ä.)
Zweite Zeile – Zwei Wörter
(was macht das Wort aus Zeile 1)
Dritte Zeile – Drei Wörter
(wo oder wie ist das Wort aus Zeile 1)
Vierte Zeile – Vier Wörter
(was meinst du?)
Fünfte Zeile – Ein Wort
(was kommt dabei heraus)
Gebete malen“- Wie soll denn das gehen? Beten kann man nicht nur mit Worten, sondern auch mit Farben, Formen, Linien und Zeichen. „Gebete malen“ ist eine Art Meditation. Jedes Gruppenmitglied bekommt ein möglichst großes Blatt Papier oder ihr malt zusammen in der Gruppe auf ein riesiges Plakat. Dann braucht ihr noch jede Menge bunte Stifte oder Plakafarben und Pinsel.
Einigt euch auf eine Gebetsform wie Dankgebet, Bittgebet, Lobpreis oder einigt euch auf ein Stichwort wie „Liebe“, „Leben“ oder „Ermutigung“. Nun fangen alle an zu malen. Ihr müsst euch ausreichend Zeit nehmen. Am besten lasst ihr im Hintergrund Musik laufen, damit eine gute und ruhige Atmosphäre entsteht.
Stellt danach eure Bilder einander vor oder erkundet gemeinsam das Gemeinschaftskunstwerk. Wenn ihr wollt, macht mit euren Bildern eine kleine Ausstellung im Gruppenraum oder in der Kirche. Wenn ihr die Bilder öffentlich ausstellt, ist es gut, das Stichwort oder das Thema mit anzugeben.
Material:
große Papierbögen oder Plakate
verschiedene Farben
meditative Musik
Warum nicht mal ein modernes Krippenspiel in der Vorweihnachtszeit in der Gruppenstunde spielen? Rollenspiele und Verkleiden machen Kindern und Jugendlichen in der Regel eine Menge Spaß. Das hier vorgestellte Stück fällt auch aus den Rahmen gewöhnlicher Krippenspiele, weil es provoziert und herausfordert. Das könnte ebenfalls ein Anreiz sein für Kinder und Jugendliche, sich mit dem Thema Advent/Weihnachten auf diese Art und Weise auseinander zu setzen. Da das Rollenspiel lediglich vier kurze Sprechrollen, aber viele Möglichkeiten für stumme Aktionsformen bietet, ist es für Kinder- und Jugendgruppen mit acht Personen ideal. Wenn es dann noch bei einer Adventsfeier zur Aufführung gelangt, ist die Motivation doppelt so groß.
Es ist Weihnachtsfest in Alabama und bitterkalt. Eine blutjunge, schwarze Mutter hat allein und versteckt ihr Kind zur Welt gebracht. Sie weiß selbst nicht wohin und schon gar nicht mir ihrem Neugeborenen. So will sie es als Findelkind vor ein Pfarrhaus legen. Auf dem Weg dorthin kommt sie an einer Kirche vorbei, will dort drinnen ein wenig rasten, weil sie die Füße kaum noch tragen. Die Kirche ist geheizt. So setzt sie sich in eine Bank in der dunkelsten Ecke. Nach einer Weile schaut sie sich um und entdeckt die lebensgroße Weihnachtskrippe in einer Nische. Da kommt ihr der erlösende Gedanke: „Ich lege mein Kind in die Krippe. Hier wird bald eine gläubige Seele vorbeikommen und für das Kind sorgen.“ Gedacht, getan. So schnell sie vermochte, lief sie davon, fast ein wenig erleichtert bei dem Gedanken, dass kein gläubiger Mensch dieses lebendige Christkind im Stick lassen könnte.
Tatsächlich kommt bald eine fromme Seele, gewohnt, auf ihrem Weg zum einkaufen einen kurzen Besuch in der Kirche zu machen. Jetzt in der Weihnachtszeit betet sie das Gesetzchen vom Rosenkranz: Jesus, den du o Jungfrau Maria in Bethlehem geboren hast. Sie vertieft sich in die schlimme Lage der Mutter Maria und vergisst nicht die Herzlosigkeit derer, die der werdenden Mutter keine Herberge geboten haben. Da beginnt das Kind in der Krippe zu weinen. Erstaunt eilt die fromme Beterin zur Krippe und erstarrt: Da liegt ein schwarzes Neugeborenes und der wächserne Jesusknabe mit den echten blonden Locken und den herrlich blauen Augen liegt daneben auf dem Boden. „Welch ein Sakrileg!“, durchfährt es sie, „das muss ich dem Pfarrer melden.“ Sie läuft zum Pfarrhaus. Der Pfarrer ist gerade unterwegs; so erzählt die Haushälterin noch völlig außer Atem, was Ungeheuerliches in ihrer Kirche geschehen ist: Ein schwarzes Kind in der Krippe! Die Haushälterin weiß, sie muss handeln. Sie eilt mit der Beterin zur Kirche, nimmt das Neugeborene aus der Krippe und legt den strahlenden, wächsernen Jesusknaben wieder an seinen Platz. Jetzt ist die Welt wieder in Ordnung. „Für das Findelkind wird sich schon eine Bleibe finden lassen, aber es einfach in die Krippe zu legen – die Menschen kenne keine Ehrfurcht mehr vor dem Heiligen“, denkt sie.
"Missio konkret", Ausgabe 4/99 Autorin: Friederike Rappel Hrsg.: Missio, Intern. Kath. Missionswerk, München, www.muenchen.missio.de
Didaktische Vorbemerkungen:
Das Stück bietet bewusst viel Freiraum für eigene Ideen der pantomimischen Darstellung, wozu Kinder und Jugendliche zumeist ein sehr großes Talent mitbringen.
Personen:
schwarze Mutter mit Baby, Beterin Frau Meier, Pfarrhausfrau Frau Therese, Pastoralassistent Markus, Kinder für das Krippenspiel (mindestens sechs), Passanten, Gläubige im Krippenspiel
Material:
Kulissen-Bastelanleitung. Für die Kulissen sind drei Folien vorzubereiten: Straßenzug einer Einkaufsstraße, Straßenzug mit Häusern und Kirche sowie die Ansicht eines Kircheninnenraumes. Diese Folien (für den Overheadprojektor) können entweder mit Folienstiften selbst gezeichnet werden oder man kann aus Zeitungen, Postkarten u.Ä. die entsprechenden Motive ausschneiden, aufkleben und davon dann im Copyshop eine Farbkopie auf Folie herstellen.
Wand/Leinwand/Bettlaken
Overheadprojektor
Krippe mit Jesusfigur, weihnachtlicher Kirchenschmuck, Krippenspielutensilien (Engelsflügel, Hirtenkleidung...);
Einkaufstüten, Rucksäcke, Päckchen als Ausstattung für Passanten, schwarze Puppe; Kassettenrecorder; Kassette mit Weihnachtslieder und Babyweinen, Stühle, Plakat mit der Aufschrift „Mein Kind und ich haben Hunger“
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(Kassette mit Weihnachtsliedern; Kulisse: belebte Einkaufsstraße; Taschen, Einkaufstüten, Rucksäcke mit den Weihnachtseinkäufen; Plakat)
Geschäftiges Straßentreiben: Passanten schleppen dick gefüllte Taschen und begrüßen sich mit „Frohes Fest“, „Schöne Feiertage“... (im Hintergrund Weihnachtsmusik z.B. Süßer die Glocken nie klingen...)
Mitten im Getümmel ein schwarze Frau mit ihrem Baby. Sie hält den gehetzten Passanten ein gut lesbares Schild mit der Aufschrift entgegen „Mein Kind und ich haben Hunger!“ Viele Passanten weichen ihr kopfschüttelnd aus. Einige geben ihr ein paar Münzen.
Leise seufzend zieht sich die Frau mit dem Baby zurück.
{slider Szene 2}
(Kulisse: Kirchen-Außenansicht und Häuser – dann: Kircheninnenraum; Krippe; weihnacht geschmückte Kirche)
Die schwarze Frau mit dem Baby betritt die Kirche. Sie setzt sich in eine Bank, um sich ein bisschen aufzuwärmen. Liebevoll betrachtet sie ihr Kind und zählt die Münzen, die ihr die Passanten gegeben haben. Sie seufzt und ist traurig. Langsam steht sie auf und geht suchend in der Kirche herum. Vor der Krippe bleibt sie stehen und betrachtet sie gedankenvoll.
Dann – nach langem Überlegen – nimmt sie das Jesuskind aus der Krippe und legt es zur Seite. Traurig und zugleich voller Hoffnung küsst sie ihr eigenes Kind und sagt: „Es ist bald Weihnachten. Da kommt sicher bald jemand vorbei. Ein Gläubiger, der mit dir Erbarmen haben wird. Bei dem wirst du es gut haben – besser als bei mir jedenfalls. Von meiner Liebe allein kannst du nicht leben.“ Voller Liebe drückt sie ihr Baby noch einmal an ihr Herz und legt es in die Krippe. Die Mutter geht langsam in eine dunkle Ecke der Kirche.
Als sie weggeht, betritt Frau Meier viele Taschen schleppend die Kirche, um eine wenig auszuruhen und zu beten. Frau Meier stellt ihre Taschen ab, kniet nieder und betet das Rosenkranzgesetz „Jesus, den du o Jungfrau Maria in Bethlehem geboren hast“ (laut) Verstohlen und erleichtert mustert die Mutter die Beterin aus sicherer Entfernung und läuft schließlich weg.
Nach dem dritten Gesetzchen hört Frau Meier ein nahes Kinderweinen (Kassettenrecorder). Sie schaut sich verwundert um und steht schließlich auf. Frau Meier geht in Richtung Krippe und findet dort das schwarze Baby. Entsetzt ruft sie „Um Himmelswillen – welch´ ein Unding! Wie kann man nur anstatt unserer schönen Fatschenkindels ein schwarzes Baby in unsere Krippe legen. Das muss ich sofort dem Pfarrer sagen!“ Sie läuft aus der Kirche (Straßenkulisse) und zum Pfarrhaus auf der gegenüberliegenden Straßenseite.
{slider Szene 3}
(Kulisse: Straßenzug)
Frau Meier kommt entrüstet und vor sich hinschimpfend beim Pfarrhaus an, läutet Sturm und trifft endlich die Pfarrhausfrau Frau Therese. Folgendes Gespräch entwickelt sich.
Frau Meier: „Grüß Gott, Frau Therese“.
Frau Therese: „ Ja, Grüß Gott Frau Meier“:
Frau Meier (aufgebracht): „Stellen sie sich vor, was ich Schreckliches in der Kirche entdeckt habe: ein schwarzes Baby liegt in unserer Krippe. Und unser schönes Fatschenkindl auf dem blanken Boden daneben. So eine Unverschämtheit! (immer lauter) Ein schwarzes Kind in unserer Krippe!“
Frau Therese: „Ja, was Sie nicht sagen. Die Leute schrecken doch vor nichts zurück. Nicht einmal mehr vor dem Heiligen haben sie Respekt.“
Frau Meier nickt zustimmend: „Sie haben ganz recht. Genauso ist es!“
Frau Therese: „Nun lassen Sie uns erst einmal in die Kirche gehen und das Christuskind wieder an seinen Platz in der Krippe legen. Für das schwarze Findelkind wird sich schon irgendeine Bleibe finden.“
Frau Meier und Frau Therese machen sich auf den Weg zur Kirche. Unterwegs treffen sie den Pastoralassistenten Markus mit den Kindern, die sich zur Generalprobe für das Krippenspiel getroffen haben. (Der Pastoralassistent ist von den Kindern umringt; er teilt die Utensilien für das Krippenspiel aus: Kinder ziehen ihre Engelsgewänder an, legen die Engelsflügel an; Hirten nehmen ihre Stöcke und klopfen unruhig auf den Boden, nervöse und hektische Vorbereitungen sind im Gange; Pastoralassistenten versucht di Kinder zur Ruhe zu bringen).
Frau Therese: „Da ist ja unser Pasti! Grüß Gott Markus. Gut, dass wir Sie hier treffen.“
Pastoralassistent: „Grüß Gott die Damen. Was ist denn los? Sie sind ja ganz außer sich.“
Frau Therese: „Stellen Sie sich vor, jemand hat unser wertvolles Fatschenkindl aus der Krippe genommen und auf den blanken Fußboden gelegt. Und statt des Christuskindes ist nun ein schwarzes Baby in unserer Krippe. Ein schwarzes Kind in unserer Krippe, verstehen Sie? (sehr empört und aufgeregt) Wie unverschämt doch die Menschen sind! Einfach ein Neugeborenes in die Krippe zu legen, noch dazu an Weihnachten. Jetzt wo die vielen Feiertage sind. Wo alle Behörden geschlossen sind, und man selbst auch mal seine Ruhe haben möchte. Wir wollten das Kind gerade holen und dann ab damit ins Waisenhaus...“
Pastoralassistent: (etwas vorwurfsvoll) „Ach, Sie haben sich noch gar nicht um das schwarze Findelkind in unserer Krippe gekümmert? Dann werde ich das erledigen. Verlassen Sie sich nur ganz auf mich, meine Damen.“
Frau Therese und Frau Meier gehen weg. Der Pastoralassistent geht mit den Kindern in die Kirche und holt das Baby aus der Krippe. Die Kinder bestaunen das Findelkind und scherzen mit ihm. Pastoralassistent Markus flüstert den Kindern etwas zu, diese nicken eifrig und gehen weg.
{slider Szene 4}
(Kulisse: Kircheninnenraum, Weihnachtslieder von Kassette oder live gesungen; Stühle, festliche geschmückte Kirche...)
In den Kirchenbänken sitzen Frau Therese, Frau Meier und andere Gläubige.
Pastoralassistent: „Ganz herzlich darf ich Sie alle zum Krippenspiel am Heiligen Abend begrüßen. Wir wollen uns gemeinsam erinnern an die Menschwerdung unseres Herrn Jesus Christus, die uns heute auf ganz besondere Weise zuteil geworden ist.“ Er liest das Weihnachtsevangelium (Lk 2, 1-14) laut vor. Die Kinder spielen das Evangelium.
„In jenen Tagen erließ der Kaiser Augustus den Befehl, alle Bewohner des Reiches in Steuerlisten einzutragen. Dies geschah zum erstenmal; damals war Quirinius Statthalter von Syrien. da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen. So zog auch Josef von der Stadt Nazaret hinaus nach Judäa in die Stadt Davids, die Bethlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.“
Nach Lk 2,7 eine Pause machen: - hier wird für alle gut sichtbar das schwarze Findelkind vorsichtig und liebevoll in die Krippe gelegt.
Die Gottesdienstbesucher sind erstaunt. Ein Raunen geht durch die Kirche.
Der Pastoralassistent trägt die Frohbotschaft von der Geburt des Herrn weiter bis Lk 2, 14 vor.
„In jener Gegend lagerten Hirten auf dem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde. Da trat der Engel des Herrn zu ihnen, und der Glanz des Herrn umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr, der Engel aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll: heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen. Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt. Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: Verherrlicht ist Gott in der Höhe und auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade.“
Vers 14 wird betont getragen vorgelesen. Dabei Text evtl. abändern in: „Eine Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden den Menschen, die guten Willens sind.“
(Abschalten des Overheadprojektors: Dunkelheit, Stille und dann leise Weihnachtsmusik z. B. Herbei o ihr Gläubigen...)
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Quelle: Fundus Jugendarbeit
Bei dieser Gruppenstunde begebt ihr euch auf eine Wertereise! Als Einstieg ins Thema dient das Lied “Ich bin reich” von den Ärzten. Dort wird der Stellenwert von Reich- und Schönsein in unserer Gesellschaft thematisiert.
Anschließend überlegen die Jugendlichen, was ihnen im Leben wichtig ist bzw. wie sie sich ihr Leben in zwanzig Jahren vorstellen. Ihre Gedanken halten sie in Stichworten auf Zetteln fest. Diese werden eingesammelt, anonym an eine Tafel oder Wand gehängt, ohne Kommentar vorgelesen und verdeckt. Nun werden auf Tischen vorbereitete Wertekarten ausgelegt. Die Teilnehmenden gehen umher und “packen” dreißig von diesen in ihre Rucksäcke, d.h. sie übertragen sie auf ihr Arbeitsblatt. Wer etwas vermisst, darf es hinzufügen. Dann beginnt die Wertereise (siehe unten): Der/Die Gruppenleiter*in liest die Geschichte der Reise vor. Währenddessen sollen sich die Jugendlichen nach und nach von Werten aus dem Rucksack verabschieden. Am Ende bleiben die wichtigsten zehn übrig. Man bespricht in der Gruppe, wem was wichtig ist und thematisiert eventuelle Gemeinsamkeiten.
Jetzt wendet man sich wieder der Tafel, bzw. Wand zu, und vergleicht die Ergebnisse der Wertereise mit den Gedanken vom Beginn der Gruppenstunde. Da Werte etwas sehr Persönliches sind, empfiehlt es sich, während der ganzen Gruppenstunde sehr sensibel vorzugehen und den Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, sich nur dazu äußern zu müssen, was sie freiwillig preisgeben wollen.
Alter: 13 - 16 Jahre
Dauer: ca. 90 Minuten
Personen: ab 5
Material: Zettel, Stifte, Lied von den Ärzten, Arbeitsblatt, Wertekarten, Text der Wertereise
von Matthias Dufner (aus "Krokant" der Mitgliedszeitschrift der KjG Freiburg)
Wir begeben uns auf eine Weltreise. Alle Vorkehrungen sind getroffen. Der Rucksack ist gepackt. Darin befindet sich alles, was euch als individuelle Person ausmacht und was euch im Leben und fürs Leben wichtig ist. Ihr habt den Rucksack voller und Werte und Talente, die euch prägen. Jedem von euch sind andere davon wichtig. Der eine denkt vielleicht, er hätte viel zu viel eingepackt. Lauter Plunder, den er niemals brauchen wird. Der andere hätte gern noch mehr eingepackt, wäre der Rucksack etwas größer gewesen. Sicher ist aber, dass es eine lange und beschwerliche Reise werden wird, auf der sich noch zeigen wird, was wichtig ist und auf was wir eher verzichten können.
Wir beginnen also unsere Reise am Bahnhof in N.N. Da wir alle knapp bei Kasse sind, lösen wir keine Fahrscheine – es wird schon gut gehen. Es kommt ja sowieso nie ein Kontrolleur. Dann plötzlich in N.N. steigen zwei Männer ein, die die Fahrscheine sehen wollen. Da wir keine haben, müssen wir uns von einem Talent aus unserem Rucksack trennen.
Von N.N. fahren wir mit dem Zug weiter bis nach N.N., von wo aus wir per Flugzeug nach Edinbourgh fliegen. Dazu trennen wir uns wieder von zwei Talenten. In Edinbourgh bleiben wir nicht lange. Wir wandern durch die schottischen Highlands an die Westküste, von wo wir mit einer Fähre nach Nordirland übersetzten. Die Überfahrt verdienen wir uns mit Kartoffelschälen in der Kombüse, so können wir unsere Talentvorräte schonen.
Nach mehreren Tage „on the road“ und ohne Bett zum Schlafen, steigen wir in Belfast in einem Youth Hostel ab. Für drei Nächte bezahlen wir mit einem Talent.
Nach drei interessanten Tagen in Nordirland, machen wir noch einen Abstecher in die irische Republik nach Dublin. Von hier aus wollen wir weiter nach New York. Doch die Fluggesellschaften und auch die Reedereien akzeptieren hier keine Talente als Zahlungsmittel. Wir stehen vor einem Problem.
Wir treffen auf eine Jugendgruppe, die Tickets nach Vancouver hat. Sie wären bereit sie uns gegen Talente aus unseren Rucksäcken abzugeben. Nach einigem Hin und Her einigen wir uns auf drei Talente.
Nach mehrstündigem Flug landen wir in Vancouver. Am Horizont türmen sich die schneebedeckten Costal Mountains auf. Doch wir können weder Landschaft noch Stadt genießen. Wir wollen duschen und anschließend schlafen, einfach nur schlafen. Aber alle Jugendherberge und Pensionen sind überfüllt.
Egal, wir leisten uns für zwei Talente ein Hotelzimmer – wenigsten für ein paar Tage gutes Essen und sichere Schlafplätze. Als wir am nächsten Tag durch Vancouver bummeln, sitzt ein blinder Bettler am Straßenrand. Einige von uns haben Mitleid und schenken ihm 1 Talent – freiwillig.
Die anderen haben weniger Mitleid. Sie behalten ihre Talente. Komisch das ausgerechnet diese abends bemerken, dass jeder von ihnen 1 Talent verloren hat. Alles in allem hat jeder 1 Talent in Vancouver gelassen, die einen freiwillig, die anderen nicht.
Der Flug nach Californien kostet Tags darauf jeden zwei Talente. Der Rucksack lehrt sich, langsam, aber sicher. Er wird aber auch leichter. Vielleicht sind wir schon manche Last los geworden, die uns wichtig erschien, die wir jetzt aber nicht vermissen. Unsere wichtigsten Talente besitzen wir ohnehin noch.
Californien. Strand, Meer und Sonne. USA. Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Wir fühlen uns frei und unbeschwert.
Nach unbeschwerten Tagen in Californien überqueren wir die mexikanische Grenze und reisen mit diversen Zügen durch Mittelamerika, bis wir die Anden erreichen. Die verschieden Züge haben uns wieder zwei Talente gekostet. Hier in Peru, auf fast 4000 Meter Höhe, wo die Luft dünn ist, geht der Lebensrhytmus anders. Alles verläuft gemächlich, jeder Schritt kostet zwei Atemzüge. Wir steigen nach Macchu Picchu auf. Das war die ehemalige Hauptstadt des Inkareiches, die selbst den Kolonialherren lange verborgen blieb. Was würden die Steine zu erzählen wissen, könnten sie sprechen?
Wir wollen weiter nach Chile. Ein Lastzug nimmt uns mit von der Grenze nach Santiago de Chile, der Hauptstadt. Von hier aus wollen wir weiter nach Neuseeland. Doch im Moment haben wir noch vieles nicht gesehen, was dieses Land zu bieten hat. Wir sehen viel unberührte Natur, genießen die Schneeberge Patagoniens und die tollen Parties in der Hauptstadt Santiago.
Der Flug nach Neuseeland kostet uns ein Talent. Ein hoher Preis. Doch er ist es wert. Neuseeland ist klasse: Wir besteigen Berge, baden in klaren Gebirgsbächen und besuchen die Drehorte zum Herrn der Ringe: Bruchtal und Mordor, Hell und Dunkel, Schön und Hässlich, Gut und Böse. Wir treffen einige Aussteiger, die ein einsames Tal bewohnen. Sonderlinge, die die Gesellschaft meiden, und so ihr eigenes, in ihren Augen besseres Leben führen. Hier bei diesem besonderen Schlag Menschen lässt es sich prima Leben. Denn trotz der Einfachheit ihres Lebens wissen sie zu feiern...
Neuseeland verlassen wir mit einem lachenden und einem weinendem Auge. Peking ruft.
Zwei Talente kostet der Flug. In Peking treffen wir eine Frau, die uns von ihrem Mann erzählt. Er sitzt im Gefängnis. Er ist politischer Gefangener. Er hat das kommunistische System kritisiert. Gott sei dank leben wir in einem freien Land, denken wir uns.
Die Frau bewirtet uns. Wir danken ihr, wünschen ihr viel Glück und Kraft und verabschieden uns.
Nächste Station Israel. In Neuseeland haben wir uns durch Gelegenheitsjobs etwas Geld verdient und müssen jetzt kein Talent für den Flug nach Jerusalem opfern. In Israel werden uns unser restliches Geld und unsere Pässe gestohlen. Wir sind aufgeschmissen. Was tun? Verzweifelt wenden wir uns an einen Touristen. Er ist Deutscher und Christ. Doch er glaubt uns nicht: „Da kann ja jeder kommen“. Wir müssen weiter suchen. Der nächste, den wir ansprechen, ist Franzose. Auch er verweigert uns seine Hilfe. Als es dunkel wird, bietet uns ein Paar seine Hilfe an. Er ist Mohammedaner, sie Jüdin. Sie bringen uns zur deutschen Botschaft, wo uns geholfen wird.
Mit einem Flugzeug der Botschaft fliegen wir nach Rom. Rom, Hauptstadt Italiens. Hauptstadt des Christentums.
Petersdom, Kolosseum, Circus Maximus und Pantheon. Enge Gassen, kleine Cafes auf den Piazzi und Pizza so viel wir essen können. Die Reise neigt sich dem Ende zu, das Geld ist verbraucht, die Rucksäcke sind leicht geworden.
Ein kleines Mädchen spricht uns an. Ihre Mutter sei krank und habe kein Geld für den Arzt. Manche von uns schenken ihr freiwillig ein Talent. Die anderen sagen: „Spinnst du. Die hat das erfunden. Die verdient ihr Geld, indem sie die Touristen anschnorrt. Glaub der nicht!“
Die, die ihr Talent behalten haben und das Mädchen weggeschickt haben, werden bei unserer Abreise einige Tage später bestohlen, somit hat jeder von uns ein Talent in Rom gelassen.
Die Zugfahrt nach N.N. und von dort nach N.N. kostet uns ein Talent.
Der Zug fährt durch die Alpen und unsere Freude auf daheim wächst. Nach langer Zeit werden wir Freunde und Familie wiedesehen. Ob sich etwas verändert hat? Wir kommen gesund in Neustadt an. An Erfahrungen reicher und vielleicht auch etwas klüger, stehen wir am Bahnhof. Wir waren sechs Monate unterwegs. Alles ist vertraut, aber dennoch irgendwie fremd. Wir mussten uns von vielem trennen, was uns wichtig war. Etliche Talente und Werte haben wir in vielen Ländern gelassen. Ein letztes Talent geben wir für ein gemeinsames Essen aus.
Zehn Talente sind übrig geblieben, es sind für jeden Einzelnen die wichtigsten. Es sind die, die unser Leben bestimmen. Die, die uns zu dem machen, was wir sind: Jeder anders und doch jeder Mensch.