Spiritualität

Mit unserem Glauben verbinden wir unterschiedliche Orte und Situationen. Da gibt es zunächst die typischen Orte, wo wir als Christen und Christinnen unseren Glauben leben: Kirchen und Wallfahrtsorte, Klöster und Friedhöfe. Manchmal erinnern uns Glaubensorte anderer Religionen, wie etwa Moscheen und Synagogen, an unseren Glauben. Auch die Natur hat für viele Gläubige eine persönlich wichtige Bedeutung. Bereits in der Bibel spielen Landschaften und unberührte Natur eine Rolle bei tiefgehenden Glaubenserfahrungen. So galten etwa Berge als heilige Orte. Auf dem Berg Sinai hat Moses die zehn Gebote entgegen genommen, Jesus hat die Nacht vor seiner Gefangennahme auf dem Ölberg verbracht. Wir brauchen Orte, an denen wir unseren Glauben leben können, an denen wir uns wohl fühlen. Orte für die unterschiedlichsten Glaubenserfahrungen, ob zum Bittgebet oder zum Dank, ob zum Meditieren und zur Ruhe finden oder um unseren Glauben gemeinsam mit anderen zu feiern oder darüber ins Gespräch zu kommen. Dabei hat jeder Mensch seine eigenen und ganz persönlich wichtigen Glaubensorte. Jeder Ort kann zum Glaubensort werden. Die beiden folgenden Gruppenstundenvorschläge laden euch ein, der Frage nachzugehen, ob es in eurer Pfarrei Orte gibt, mit der richtigen Atmosphäre um euren Glauben zu leben?

1. Gruppenstunde: Ungewöhnliche Orte - Von gewöhnlichen und ungewöhnlichen Glaubensorten

Habt ihr Lust darauf, euch mal über gewöhnliche, ungewöhnliche und ganz persönliche Glaubensorte auszutauschen? Über Orte an denen ihr euren Glauben lebt? Ob allein oder mit anderen? Ob lauthals oder sprachlos?

Zum Einstieg erhält jede und jeder ein Plakat und schreibt in die Mitte einen Glaubensort. Legt alle Plakate im Raum aus und jede und jeder kann zu den einzelnen Plakaten etwas Persönliches dazuschreiben. Dazu passt ruhige Hintergrundmusik. Falls euch dabei noch weitere Orte einfallen, könnt ihr diese auf einem neuen Plakat sammeln.

Tauscht euch anschließend darüber aus und überlegt, wie es damit weitergehen kann. Ihr könnt zum Beispiel eine Ausstellung in der Kirche machen. Hierfür fotografiert oder zeichnet ihr die Orte, die etwas mit eurem Glauben zu tun haben und schreibt zu jedem Bild ein Zitat von euch dazu. Eröffnet die Ausstellung mit einer „Vernissage“, zu der ihr euren Pfarrer, den Pfarrgemeinderat, alle Mitglieder eurer Pfarrei und die örtliche Presse einladet, vielleicht nach einem Gottesdienst.

2. Gruppenstunde: Kirche im Schuhkarton

Bei dieser Methode steht die Kirche im Mittelpunkt, als Ort, an dem wir gemeinsam unseren Glauben mit anderen feiern. Ihr kennt unterschiedliche Kirchen und unterschiedliche Gottesdienstformen, vielleicht sogar an ungewöhnlichen Orten. Überlegt euch einzeln oder gemeinsam, wann euch ein Gottesdienst besonders anspricht, wie eure Traumkirche aussehen soll und was ihr braucht, damit ihr euch in der Kirche wohl fühlt. Und dann wird gebaut – im Schuhkarton!

Präsentiert euch anschließend eure Meisterwerke und erklärt euch gegenseitig, was euch wichtig war. Gibt es Gemeinsamkeiten? Vielleicht gibt es etwas, was euch allen in eurer Pfarrkirche besonders gut gefällt oder stört. Die Ergebnisse könnt ihr der Pfarrei oder dem Pfarrgemeinderat präsentieren. Eventuell könnt ihr Vorschläge entwickeln, wie ein Teil der Kirche kinder- oder jugendgerecht umgestaltet werden kann. Dann kann es einen Seitenaltar der Jugend geben oder eine Wohlfühlecke für Kinder.
Material:
• leere Schuhkartons (für jede und jeden einen)
• Krimskrams wie Stoff, Wolle, Karton, Steine, sauberen Plastikmüll, WCRollen, Styropor, usw …
• Farbe und Stifte
• Kleber oder Heißklebepistole
• Scheren, Tapeziermesser

Warum nicht mal ein modernes Krippenspiel in der Vorweihnachtszeit in der Gruppenstunde spielen? Rollenspiele und Verkleiden machen Kindern und Jugendlichen in der Regel eine Menge Spaß. Das hier vorgestellte Stück fällt auch aus den Rahmen gewöhnlicher Krippenspiele, weil es provoziert und herausfordert. Das könnte ebenfalls ein Anreiz sein für Kinder und Jugendliche, sich mit dem Thema Advent/Weihnachten auf diese Art und Weise auseinander zu setzen. Da das Rollenspiel lediglich vier kurze Sprechrollen, aber viele Möglichkeiten für stumme Aktionsformen bietet, ist es für Kinder- und Jugendgruppen mit acht Personen ideal. Wenn es dann noch bei einer Adventsfeier zur Aufführung gelangt, ist die Motivation doppelt so groß.

Geschichte

Es ist Weihnachtsfest in Alabama und bitterkalt. Eine blutjunge, schwarze Mutter hat allein und versteckt ihr Kind zur Welt gebracht. Sie weiß selbst nicht wohin und schon gar nicht mir ihrem Neugeborenen. So will sie es als Findelkind vor ein Pfarrhaus legen. Auf dem Weg dorthin kommt sie an einer Kirche vorbei, will dort drinnen ein wenig rasten, weil sie die Füße kaum noch tragen. Die Kirche ist geheizt. So setzt sie sich in eine Bank in der dunkelsten Ecke. Nach einer Weile schaut sie sich um und entdeckt die lebensgroße Weihnachtskrippe in einer Nische. Da kommt ihr der erlösende Gedanke: „Ich lege mein Kind in die Krippe. Hier wird bald eine gläubige Seele vorbeikommen und für das Kind sorgen.“ Gedacht, getan. So schnell sie vermochte, lief sie davon, fast ein wenig erleichtert bei dem Gedanken, dass kein gläubiger Mensch dieses lebendige Christkind im Stick lassen könnte.
Tatsächlich kommt bald eine fromme Seele, gewohnt, auf ihrem Weg zum einkaufen einen kurzen Besuch in der Kirche zu machen. Jetzt in der Weihnachtszeit betet sie das Gesetzchen vom Rosenkranz: Jesus, den du o Jungfrau Maria in Bethlehem geboren hast. Sie vertieft sich in die schlimme Lage der Mutter Maria und vergisst nicht die Herzlosigkeit derer, die der werdenden Mutter keine Herberge geboten haben. Da beginnt das Kind in der Krippe zu weinen. Erstaunt eilt die fromme Beterin zur Krippe und erstarrt: Da liegt ein schwarzes Neugeborenes und der wächserne Jesusknabe mit den echten blonden Locken und den herrlich blauen Augen liegt daneben auf dem Boden. „Welch ein Sakrileg!“, durchfährt es sie, „das muss ich dem Pfarrer melden.“ Sie läuft zum Pfarrhaus. Der Pfarrer ist gerade unterwegs; so erzählt die Haushälterin noch völlig außer Atem, was Ungeheuerliches in ihrer Kirche geschehen ist: Ein schwarzes Kind in der Krippe! Die Haushälterin weiß, sie muss handeln. Sie eilt mit der Beterin zur Kirche, nimmt das Neugeborene aus der Krippe und legt den strahlenden, wächsernen Jesusknaben wieder an seinen Platz. Jetzt ist die Welt wieder in Ordnung. „Für das Findelkind wird sich schon eine Bleibe finden lassen, aber es einfach in die Krippe zu legen – die Menschen kenne keine Ehrfurcht mehr vor dem Heiligen“, denkt sie.

"Missio konkret", Ausgabe 4/99 Autorin: Friederike Rappel Hrsg.: Missio, Intern. Kath. Missionswerk, München, www.muenchen.missio.de

Rollenspiel zur Weihnachtsgeschichte

Didaktische Vorbemerkungen:
Das Stück bietet bewusst viel Freiraum für eigene Ideen der pantomimischen Darstellung, wozu Kinder und Jugendliche zumeist ein sehr großes Talent mitbringen.

Personen:
schwarze Mutter mit Baby, Beterin Frau Meier, Pfarrhausfrau Frau Therese, Pastoralassistent Markus, Kinder für das Krippenspiel (mindestens sechs), Passanten, Gläubige im Krippenspiel

Material:
Kulissen-Bastelanleitung. Für die Kulissen sind drei Folien vorzubereiten: Straßenzug einer Einkaufsstraße, Straßenzug mit Häusern und Kirche sowie die Ansicht eines Kircheninnenraumes. Diese Folien (für den Overheadprojektor) können entweder mit Folienstiften selbst gezeichnet werden oder man kann aus Zeitungen, Postkarten u.Ä. die entsprechenden Motive ausschneiden, aufkleben und davon dann im Copyshop eine Farbkopie auf Folie herstellen.
Wand/Leinwand/Bettlaken
Overheadprojektor
Krippe mit Jesusfigur, weihnachtlicher Kirchenschmuck, Krippenspielutensilien (Engelsflügel, Hirtenkleidung...);
Einkaufstüten, Rucksäcke, Päckchen als Ausstattung für Passanten, schwarze Puppe; Kassettenrecorder; Kassette mit Weihnachtslieder und Babyweinen, Stühle, Plakat mit der Aufschrift „Mein Kind und ich haben Hunger“

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Straßentreiben am 24. Dezember vormittags

(Kassette mit Weihnachtsliedern; Kulisse: belebte Einkaufsstraße; Taschen, Einkaufstüten, Rucksäcke mit den Weihnachtseinkäufen; Plakat)

Geschäftiges Straßentreiben: Passanten schleppen dick gefüllte Taschen und begrüßen sich mit „Frohes Fest“, „Schöne Feiertage“... (im Hintergrund Weihnachtsmusik z.B. Süßer die Glocken nie klingen...)

Mitten im Getümmel ein schwarze Frau mit ihrem Baby. Sie hält den gehetzten Passanten ein gut lesbares Schild mit der Aufschrift entgegen „Mein Kind und ich haben Hunger!“ Viele Passanten weichen ihr kopfschüttelnd aus. Einige geben ihr ein paar Münzen.

Leise seufzend zieht sich die Frau mit dem Baby zurück.

{slider Szene 2}

Kircheninnenraum – Die rettenden Idee

(Kulisse: Kirchen-Außenansicht und Häuser – dann: Kircheninnenraum; Krippe; weihnacht geschmückte Kirche)

Die schwarze Frau mit dem Baby betritt die Kirche. Sie setzt sich in eine Bank, um sich ein bisschen aufzuwärmen. Liebevoll betrachtet sie ihr Kind und zählt die Münzen, die ihr die Passanten gegeben haben. Sie seufzt und ist traurig. Langsam steht sie auf und geht suchend in der Kirche herum. Vor der Krippe bleibt sie stehen und betrachtet sie gedankenvoll.

Dann – nach langem Überlegen – nimmt sie das Jesuskind aus der Krippe und legt es zur Seite. Traurig und zugleich voller Hoffnung küsst sie ihr eigenes Kind und sagt: „Es ist bald Weihnachten. Da kommt sicher bald jemand vorbei. Ein Gläubiger, der mit dir Erbarmen haben wird. Bei dem wirst du es gut haben – besser als bei mir jedenfalls. Von meiner Liebe allein kannst du nicht leben.“ Voller Liebe drückt sie ihr Baby noch einmal an ihr Herz und legt es in die Krippe. Die Mutter geht langsam in eine dunkle Ecke der Kirche.

Als sie weggeht, betritt Frau Meier viele Taschen schleppend die Kirche, um eine wenig auszuruhen und zu beten. Frau Meier stellt ihre Taschen ab, kniet nieder und betet das Rosenkranzgesetz „Jesus, den du o Jungfrau Maria in Bethlehem geboren hast“ (laut) Verstohlen und erleichtert mustert die Mutter die Beterin aus sicherer Entfernung und läuft schließlich weg.

Nach dem dritten Gesetzchen hört Frau Meier ein nahes Kinderweinen (Kassettenrecorder). Sie schaut sich verwundert um und steht schließlich auf. Frau Meier geht in Richtung Krippe und findet dort das schwarze Baby. Entsetzt ruft sie „Um Himmelswillen – welch´ ein Unding! Wie kann man nur anstatt unserer schönen Fatschenkindels ein schwarzes Baby in unsere Krippe legen. Das muss ich sofort dem Pfarrer sagen!“ Sie läuft aus der Kirche (Straßenkulisse) und zum Pfarrhaus auf der gegenüberliegenden Straßenseite.

 {slider Szene 3}

Vor dem Pfarrhaus – Der Aufruhr

(Kulisse: Straßenzug)

Frau Meier kommt entrüstet und vor sich hinschimpfend beim Pfarrhaus an, läutet Sturm und trifft endlich die Pfarrhausfrau Frau Therese. Folgendes Gespräch entwickelt sich.

Frau Meier: „Grüß Gott, Frau Therese“.

Frau Therese: „ Ja, Grüß Gott Frau Meier“:

Frau Meier (aufgebracht): „Stellen sie sich vor, was ich Schreckliches in der Kirche entdeckt habe: ein schwarzes Baby liegt in unserer Krippe. Und unser schönes Fatschenkindl auf dem blanken Boden daneben. So eine Unverschämtheit! (immer lauter) Ein schwarzes Kind in unserer Krippe!“

Frau Therese: „Ja, was Sie nicht sagen. Die Leute schrecken doch vor nichts zurück. Nicht einmal mehr vor dem Heiligen haben sie Respekt.“

Frau Meier nickt zustimmend: „Sie haben ganz recht. Genauso ist es!“

Frau Therese: „Nun lassen Sie uns erst einmal in die Kirche gehen und das Christuskind wieder an seinen Platz in der Krippe legen. Für das schwarze Findelkind wird sich schon irgendeine Bleibe finden.“

Frau Meier und Frau Therese machen sich auf den Weg zur Kirche. Unterwegs treffen sie den Pastoralassistenten Markus mit den Kindern, die sich zur Generalprobe für das Krippenspiel getroffen haben. (Der Pastoralassistent ist von den Kindern umringt; er teilt die Utensilien für das Krippenspiel aus: Kinder ziehen ihre Engelsgewänder an, legen die Engelsflügel an; Hirten nehmen ihre Stöcke und klopfen unruhig auf den Boden, nervöse und hektische Vorbereitungen sind im Gange; Pastoralassistenten versucht di Kinder zur Ruhe zu bringen).

Frau Therese: „Da ist ja unser Pasti! Grüß Gott Markus. Gut, dass wir Sie hier treffen.“

Pastoralassistent: „Grüß Gott die Damen. Was ist denn los? Sie sind ja ganz außer sich.“

Frau Therese: „Stellen Sie sich vor, jemand hat unser wertvolles Fatschenkindl aus der Krippe genommen und auf den blanken Fußboden gelegt. Und statt des Christuskindes ist nun ein schwarzes Baby in unserer Krippe. Ein schwarzes Kind in unserer Krippe, verstehen Sie? (sehr empört und aufgeregt) Wie unverschämt doch die Menschen sind! Einfach ein Neugeborenes in die Krippe zu legen, noch dazu an Weihnachten. Jetzt wo die vielen Feiertage sind. Wo alle Behörden geschlossen sind, und man selbst auch mal seine Ruhe haben möchte. Wir wollten das Kind gerade holen und dann ab damit ins Waisenhaus...“

Pastoralassistent: (etwas vorwurfsvoll) „Ach, Sie haben sich noch gar nicht um das schwarze Findelkind in unserer Krippe gekümmert? Dann werde ich das erledigen. Verlassen Sie sich nur ganz auf mich, meine Damen.“

Frau Therese und Frau Meier gehen weg. Der Pastoralassistent geht mit den Kindern in die Kirche und holt das Baby aus der Krippe. Die Kinder bestaunen das Findelkind und scherzen mit ihm. Pastoralassistent Markus flüstert den Kindern etwas zu, diese nicken eifrig und gehen weg.

{slider Szene 4}

Das Krippenspiel

(Kulisse: Kircheninnenraum, Weihnachtslieder von Kassette oder live gesungen; Stühle, festliche geschmückte Kirche...)

In den Kirchenbänken sitzen Frau Therese, Frau Meier und andere Gläubige.

Pastoralassistent: „Ganz herzlich darf ich Sie alle zum Krippenspiel am Heiligen Abend begrüßen. Wir wollen uns gemeinsam erinnern an die Menschwerdung unseres Herrn Jesus Christus, die uns heute auf ganz besondere Weise zuteil geworden ist.“ Er liest das Weihnachtsevangelium (Lk 2, 1-14) laut vor. Die Kinder spielen das Evangelium.

„In jenen Tagen erließ der Kaiser Augustus den Befehl, alle Bewohner des Reiches in Steuerlisten einzutragen. Dies geschah zum erstenmal; damals war Quirinius Statthalter von Syrien. da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen. So zog auch Josef von der Stadt Nazaret hinaus nach Judäa in die Stadt Davids, die Bethlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.“

Nach Lk 2,7 eine Pause machen: - hier wird für alle gut sichtbar das schwarze Findelkind vorsichtig und liebevoll in die Krippe gelegt.

Die Gottesdienstbesucher sind erstaunt. Ein Raunen geht durch die Kirche.

Der Pastoralassistent trägt die Frohbotschaft von der Geburt des Herrn weiter bis Lk 2, 14 vor.

„In jener Gegend lagerten Hirten auf dem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde. Da trat der Engel des Herrn zu ihnen, und der Glanz des Herrn umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr, der Engel aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll: heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen. Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt. Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: Verherrlicht ist Gott in der Höhe und auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade.“

Vers 14 wird betont getragen vorgelesen. Dabei Text evtl. abändern in: „Eine Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden den Menschen, die guten Willens sind.“

(Abschalten des Overheadprojektors: Dunkelheit, Stille und dann leise Weihnachtsmusik z. B. Herbei o ihr Gläubigen...)

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Quelle: Fundus Jugendarbeit

Bei dieser Gruppenstunde begebt ihr euch auf eine Wertereise! Als Einstieg ins Thema dient das Lied “Ich bin reich” von den Ärzten. Dort wird der Stellenwert von Reich- und Schönsein in unserer Gesellschaft thematisiert.

Anschließend überlegen die Jugendlichen, was ihnen im Leben wichtig ist bzw. wie sie sich ihr Leben in zwanzig Jahren vorstellen. Ihre Gedanken halten sie in Stichworten auf Zetteln fest. Diese werden eingesammelt, anonym an eine Tafel oder Wand gehängt, ohne Kommentar vorgelesen und verdeckt. Nun werden auf Tischen vorbereitete Wertekarten ausgelegt. Die Teilnehmenden gehen umher und “packen” dreißig von diesen in ihre Rucksäcke, d.h. sie übertragen sie auf ihr Arbeitsblatt. Wer etwas vermisst, darf es hinzufügen. Dann beginnt die Wertereise (siehe unten): Der/Die Gruppenleiter*in liest die Geschichte der Reise vor. Währenddessen sollen sich die Jugendlichen nach und nach von Werten aus dem Rucksack verabschieden. Am Ende bleiben die wichtigsten zehn übrig. Man bespricht in der Gruppe, wem was wichtig ist und thematisiert eventuelle Gemeinsamkeiten.

Jetzt wendet man sich wieder der Tafel, bzw. Wand zu, und vergleicht die Ergebnisse der Wertereise mit den Gedanken vom Beginn der Gruppenstunde. Da Werte etwas sehr Persönliches sind, empfiehlt es sich, während der ganzen Gruppenstunde sehr sensibel vorzugehen und den Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, sich nur dazu äußern zu müssen, was sie freiwillig preisgeben wollen.

Alter: 13 - 16 Jahre
Dauer: ca. 90 Minuten
Personen: ab 5
Material: Zettel, Stifte, Lied von den Ärzten, Arbeitsblatt, Wertekarten, Text der Wertereise

von Matthias Dufner (aus "Krokant" der Mitgliedszeitschrift der KjG Freiburg)

Wertereise

Wir begeben uns auf eine Weltreise. Alle Vorkehrungen sind getroffen. Der Rucksack ist gepackt. Darin befindet sich alles, was euch als individuelle Person ausmacht und was euch im Leben und fürs Leben wichtig ist. Ihr habt den Rucksack voller und Werte und Talente, die euch prägen. Jedem von euch sind andere davon wichtig. Der eine denkt vielleicht, er hätte viel zu viel eingepackt. Lauter Plunder, den er niemals brauchen wird. Der andere hätte gern noch mehr eingepackt, wäre der Rucksack etwas größer gewesen. Sicher ist aber, dass es eine lange und beschwerliche Reise werden wird, auf der sich noch zeigen wird, was wichtig ist und auf was wir eher verzichten können.

Wir beginnen also unsere Reise am Bahnhof in N.N. Da wir alle knapp bei Kasse sind, lösen wir keine Fahrscheine – es wird schon gut gehen. Es kommt ja sowieso nie ein Kontrolleur. Dann plötzlich in N.N. steigen zwei Männer ein, die die Fahrscheine sehen wollen. Da wir keine haben, müssen wir uns von einem Talent aus unserem Rucksack trennen.
Von N.N. fahren wir mit dem Zug weiter bis nach N.N., von wo aus wir per Flugzeug nach Edinbourgh fliegen. Dazu trennen wir uns wieder von zwei Talenten. In Edinbourgh bleiben wir nicht lange. Wir wandern durch die schottischen Highlands an die Westküste, von wo wir mit einer Fähre nach Nordirland übersetzten. Die Überfahrt verdienen wir uns mit Kartoffelschälen in der Kombüse, so können wir unsere Talentvorräte schonen.
Nach mehreren Tage „on the road“ und ohne Bett zum Schlafen, steigen wir in Belfast in einem Youth Hostel ab. Für drei Nächte bezahlen wir mit einem Talent.
Nach drei interessanten Tagen in Nordirland, machen wir noch einen Abstecher in die irische Republik nach Dublin. Von hier aus wollen wir weiter nach New York. Doch die Fluggesellschaften und auch die Reedereien akzeptieren hier keine Talente als Zahlungsmittel. Wir stehen vor einem Problem.
Wir treffen auf eine Jugendgruppe, die Tickets nach Vancouver hat. Sie wären bereit sie uns gegen Talente aus unseren Rucksäcken abzugeben. Nach einigem Hin und Her einigen wir uns auf drei Talente.
Nach mehrstündigem Flug landen wir in Vancouver. Am Horizont türmen sich die schneebedeckten Costal Mountains auf. Doch wir können weder Landschaft noch Stadt genießen. Wir wollen duschen und anschließend schlafen, einfach nur schlafen. Aber alle Jugendherberge und Pensionen sind überfüllt.
Egal, wir leisten uns für zwei Talente ein Hotelzimmer – wenigsten für ein paar Tage gutes Essen und sichere Schlafplätze. Als wir am nächsten Tag durch Vancouver bummeln, sitzt ein blinder Bettler am Straßenrand. Einige von uns haben Mitleid und schenken ihm 1 Talent – freiwillig.
Die anderen haben weniger Mitleid. Sie behalten ihre Talente. Komisch das ausgerechnet diese abends bemerken, dass jeder von ihnen 1 Talent verloren hat. Alles in allem hat jeder 1 Talent in Vancouver gelassen, die einen freiwillig, die anderen nicht.
Der Flug nach Californien kostet Tags darauf jeden zwei Talente. Der Rucksack lehrt sich, langsam, aber sicher. Er wird aber auch leichter. Vielleicht sind wir schon manche Last los geworden, die uns wichtig erschien, die wir jetzt aber nicht vermissen. Unsere wichtigsten Talente besitzen wir ohnehin noch.
Californien. Strand, Meer und Sonne. USA. Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Wir fühlen uns frei und unbeschwert.
Nach unbeschwerten Tagen in Californien überqueren wir die mexikanische Grenze und reisen mit diversen Zügen durch Mittelamerika, bis wir die Anden erreichen. Die verschieden Züge haben uns wieder zwei Talente gekostet. Hier in Peru, auf fast 4000 Meter Höhe, wo die Luft dünn ist, geht der Lebensrhytmus anders. Alles verläuft gemächlich, jeder Schritt kostet zwei Atemzüge. Wir steigen nach Macchu Picchu auf. Das war die ehemalige Hauptstadt des Inkareiches, die selbst den Kolonialherren lange verborgen blieb. Was würden die Steine zu erzählen wissen, könnten sie sprechen?
Wir wollen weiter nach Chile. Ein Lastzug nimmt uns mit von der Grenze nach Santiago de Chile, der Hauptstadt. Von hier aus wollen wir weiter nach Neuseeland. Doch im Moment haben wir noch vieles nicht gesehen, was dieses Land zu bieten hat. Wir sehen viel unberührte Natur, genießen die Schneeberge Patagoniens und die tollen Parties in der Hauptstadt Santiago.
Der Flug nach Neuseeland kostet uns ein Talent. Ein hoher Preis. Doch er ist es wert. Neuseeland ist klasse: Wir besteigen Berge, baden in klaren Gebirgsbächen und besuchen die Drehorte zum Herrn der Ringe: Bruchtal und Mordor, Hell und Dunkel, Schön und Hässlich, Gut und Böse. Wir treffen einige Aussteiger, die ein einsames Tal bewohnen. Sonderlinge, die die Gesellschaft meiden, und so ihr eigenes, in ihren Augen besseres Leben führen. Hier bei diesem besonderen Schlag Menschen lässt es sich prima Leben. Denn trotz der Einfachheit ihres Lebens wissen sie zu feiern...
Neuseeland verlassen wir mit einem lachenden und einem weinendem Auge. Peking ruft.
Zwei Talente kostet der Flug. In Peking treffen wir eine Frau, die uns von ihrem Mann erzählt. Er sitzt im Gefängnis. Er ist politischer Gefangener. Er hat das kommunistische System kritisiert. Gott sei dank leben wir in einem freien Land, denken wir uns.
Die Frau bewirtet uns. Wir danken ihr, wünschen ihr viel Glück und Kraft und verabschieden uns.
Nächste Station Israel. In Neuseeland haben wir uns durch Gelegenheitsjobs etwas Geld verdient und müssen jetzt kein Talent für den Flug nach Jerusalem opfern. In Israel werden uns unser restliches Geld und unsere Pässe gestohlen. Wir sind aufgeschmissen. Was tun? Verzweifelt wenden wir uns an einen Touristen. Er ist Deutscher und Christ. Doch er glaubt uns nicht: „Da kann ja jeder kommen“. Wir müssen weiter suchen. Der nächste, den wir ansprechen, ist Franzose. Auch er verweigert uns seine Hilfe. Als es dunkel wird, bietet uns ein Paar seine Hilfe an. Er ist Mohammedaner, sie Jüdin. Sie bringen uns zur deutschen Botschaft, wo uns geholfen wird.
Mit einem Flugzeug der Botschaft fliegen wir nach Rom. Rom, Hauptstadt Italiens. Hauptstadt des Christentums.
Petersdom, Kolosseum, Circus Maximus und Pantheon. Enge Gassen, kleine Cafes auf den Piazzi und Pizza so viel wir essen können. Die Reise neigt sich dem Ende zu, das Geld ist verbraucht, die Rucksäcke sind leicht geworden.
Ein kleines Mädchen spricht uns an. Ihre Mutter sei krank und habe kein Geld für den Arzt. Manche von uns schenken ihr freiwillig ein Talent. Die anderen sagen: „Spinnst du. Die hat das erfunden. Die verdient ihr Geld, indem sie die Touristen anschnorrt. Glaub der nicht!“
Die, die ihr Talent behalten haben und das Mädchen weggeschickt haben, werden bei unserer Abreise einige Tage später bestohlen, somit hat jeder von uns ein Talent in Rom gelassen.
Die Zugfahrt nach N.N. und von dort nach N.N. kostet uns ein Talent.
Der Zug fährt durch die Alpen und unsere Freude auf daheim wächst. Nach langer Zeit werden wir Freunde und Familie wiedesehen. Ob sich etwas verändert hat? Wir kommen gesund in Neustadt an. An Erfahrungen reicher und vielleicht auch etwas klüger, stehen wir am Bahnhof. Wir waren sechs Monate unterwegs. Alles ist vertraut, aber dennoch irgendwie fremd. Wir mussten uns von vielem trennen, was uns wichtig war. Etliche Talente und Werte haben wir in vielen Ländern gelassen. Ein letztes Talent geben wir für ein gemeinsames Essen aus.
Zehn Talente sind übrig geblieben, es sind für jeden Einzelnen die wichtigsten. Es sind die, die unser Leben bestimmen. Die, die uns zu dem machen, was wir sind: Jeder anders und doch jeder Mensch.

Der Typentest will einladen, auf spielerische Art und Weise sich mit dem eigenen Glauben auseinander zu setzen. Er erhebt nicht den Anspruch, wissenschaftlichen Anforderungen zu entsprechen und ist am besten für Jugendliche ab 14 Jahre geeignet. Nach einer Idee von Simon Gahr und Matthias Zöller.

 

 

 

 

Typentest 

Kreuze jeweils den Buchstaben an, der dir am ehesten entspricht

1.Welche Ausbildung würde dir am ehesten zusagen?
a)Ausbildung als KFZ-Mechaniker/SchreinerIn/etwas Handwerkliches
b)Lehramt/Psychologie/Sonderpädagogik
c)Sozialpädagoge/ErzieherIn
d)Betriebswirtschaft/Naturwissenschaften

2.Welche Aufgabe in der Jugendarbeit würdest du am ehesten übernehmen?
a)Materialwart/Ministrantendienst; auf mich kann man sich verlassen!
b)PfarrjugendleiterIn; dann kann ich den Kurs bestimmen
c)GruppenleiterIn; wenn Not am Mann/an der Frau ist, kann ich auch eine zweite Gruppe leiten
d)Kassenwart;ich kann mit Geld und Zahlen umgehen!

3.Welches Buch würdest du am liebsten lesen?
a)„Jugendgottesdienste für alle Anlässe"
b)„Armut – eine Herausforderung Gottes"
c)„Der kleine Prinz"
d)„Sakrileg – was verschweigt die Bibel?"

4.Welche Gebetsform sagt dir am ehesten zu?
a)Tischgebete/Fest- oder Eventgottesdienste
b)Gebete der Religionen/interreligiöse Feiern
c)Taizélieder/Rorategottesdienste
d)In der Natur sein ist mein Gebet/Bibellesen

5.Was würdest du beim Pfarrfest machen?
a)Bratwurstgrill/Kuchentheke
b)Eine-Welt-Stand
c)Kinderbetreuung
d)Nix, ich mag solche Feste nicht

6.Wie würdest du deine generelle Lebenseinstellung bezeichnen?
a)Ich muss nicht immer im Mittelpunkt stehen!
b)Frag nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!
c)Freunde und eine gute Gemeinschaft sind das Wichtigste im Leben!
d)Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste!

7.Welche Person(en) findest du toll?
a)Polizist/PolizistinKrankenschwester/pfleger
b)Friedens- und Umweltaktivistin/-aktivist
c)meine eigenen Eltern
d)Forscher/Manager/Sportler

8.Welche Stelle des Vaterunser spricht dich am meisten an?
a)Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name,
b)dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute,
c)und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern,
d)denn dein ist dein Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Auswertung:

Zähle, wie häufig du die jeweiligen Buchstaben angekreuzt hast

______mal a) = Petrus-Typ
______mal b) = Martha-Typ
______mal c) = Maria-Magdalena-Typ
______mal d) = Thomas-Typ

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Du hast ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden und ärgerst dich über Machtmissbrauch im Großen wie im Kleine. Du engagierst dich stark in deiner Jugendgruppe, in der Kirche, Gemeinde oder Schule. Eigene und fremde Unvollkommenheit kannst du nur schwer ertragen. Du willst, dass es allen Menschen gut geht und bis von Jesus begeistert, der sich um die schwachen und kranken Menschen kümmert, der aber auch die Geldwechsler aus dem Tempel jagt. Du bist von seiner Botschaft von einem Reich Gottes fasziniert, in dem alle Menschen gleich vor Gott sind und in dem Gerechtigkeit und Gleichheit aller Menschen bestehen. Die Kirche mit ihren männlichen Machtstrukturen findest du altmodisch. Du suchst Gott vor allem im Guten des Menschen und willst selbst entscheiden, was du glauben willst und kannst, dabei unterscheidest du zwischen dem Glauben und der Kirche.

{slider Thomas-Typ}

Du bist ein rational denkender Mensch. Für dich müssen die Dinge logisch ersichtlich und einsehbar sein. Dir ist es wichtig, die Dinge möglichst objektiv zu sehen. Du bist Neuem gegenüber erstmal skeptisch und du musst jemanden schon sehr gut kennen, bevor du ihm an deinem Privatleben teilnehmen lässt. Gerne bist du auch mal alleine. Dich ärgern Dummheit und Naivität. Du bist der Überzeugung, dass jeder seines Glückes Schmied sein kann, man muss nur die Chancen nutzen, die das Leben einem bieten.
Glaube ist für dich Privatsache und Kirche findest du altmodisch. Du suchst dir aus den Religionen das heraus, was du für dein Leben brauchen kannst. In diesem Sinne kann Glaube und Religion schon auch eine Orientierungshilfe für dein Leben sein, aber du willst nicht, dass sich die Kirche in dein Leben einmischt.

{slider Petrus-Typ}

Du bist zuverlässig, teamfähig und treu. Du bist für viele ein super Kumpel und ein guter Freund. Auf dich kann man sich verlassen. Du engagierst dich gerne in deiner Jugendgruppe oder in der Gemeinde, denn in einer Gemeinschaft oder Gruppe fühlst du dich wohl. Dabei ist es dir wichtig zu wissen, wohin du gehörst. Deine Zukunft planst du gut, damit du weißt, was auf dich zukommt.
Kirche und Gottesdienst sind dir wichtig und du hälst es auch für wichtig, religiös zu sein. Weihnachten, Ostern, und andere besondere kirchliche und große Feste feierst du gerne, auch zum Beispiel auf Zeltlager. In deinem Leben orientierst du dich an dem, was andere glauben und sagen.

{slider Magdalena-Typ}

u bist ein Typ, dem Familie und Freunde wichtig sind. Du bist hilfsbereit und verständnisvoll, gefühlvoll und sensibel. Du kannst sehr gut spüren, wie es einem geht, oder was gerade in einer Gruppe abgeht. Du bist gerne mit anderen und in einer Gruppe zusammen und hast einen großen Bekannten- und Freundeskreis. Berrührungen und Umarmungen sind dir wichtig. Du hilfst gerne und engagierst dich, übernimmst aber nicht so gerne Verantwortung oder die Führungsrolle.
Der Glaube ist dir wichtig und du hast auch schon schöne religiöse Erfahrungen gemacht, Du suchst dir religiöse Impulse bewusst aus, vor allem in Gemeinschaften, die dir wichtig sind und die dir wertvoll geworden sind. Du singst gerne, vor allem in großen Gruppen. Weltjugendtage, Taizé oder Kirchentage mit schönen Gottesdiensten findest du toll. Du glaubst, dass die Kirche ein Zukunft hat und engagierst dich für soziale Zwecke.

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Gruppenstunde in der Adventszeit Lichtspiel

Der BDKJ Speyer bringt jedes in der Adventszeit vier Frühschichten für Jugendliche heraus. In diesem Jahr stehen sie unter dem Titel "Uns geht ein Licht auf". Wir stellen euch auf unserer Homepage die zweite Frühschicht mit dem Titel "Lichtspiel" vor, bei der es um die vielen verschiedenen Lichter geht, denen wir in unserem Alltag begegnen. Eine sehr schöne Vorlage, mit der man nicht nur Frühschichten gestalten kann.

Vorbereitung:

Ausreichend Sitzmöglichkeiten in Kreisform aufstellen.
Den Raum abdunkeln und nur schwach mit Kerzenlicht ausleuchten
Liedblätter/Liederbücher bereit legen
Verteilen der Rollen der Sprecher*innen
Eine Glühbirne und ein Edding pro Teilnehmer*in (Man kann anstatt einer richtigen Glühbirne auch den Umriss einer Glühbirne und Stifte nehmen)
Beim Eintreffen der Teilnehmer*innen kann meditative Musik laufen

Begrüßungdurch Leiter*in

Zu unserer zweiten Frühschicht im Advent 2008 darf ich euch alle ganz herzlich begrüßen. Schön, dass wir uns gemeinsam auf den Weg durch den Advent machen können. In diesen Frühschichten wollen wir ganz bewusst Schritte auf Weihnachten zugehen. So beginnen wir diese zweite Frühschicht im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Lied: Ein Licht in dir geborgen

Einleitung: Sprecher*in 1 „Uns geht ein Licht auf“ lautet der Titel der Frühschichten in diesem Jahr. Gerade in dieser Jahreszeit, in der die Tage immer kürzer und die Zeit der Dunkelheit immer länger wird, denken wir oft auch an die dunklen Zeiten unseres Lebens. Das kann uns Angst machen. Gemeinsam wollen wir uns auf den Weg machen aus dieser Dunkelheit heraus, aus allem heraus, was uns Angst macht. Wir machen uns auf den Weg, um das Licht zu finden, das unser Leben aus dem Dunkel herausführt.

Sprecher*in 2 In der ersten Frühschicht haben wir uns mit den Dunkelheiten und Ängsten in unserem Leben beschäftigt. Doch trotz aller Dunkelheit leuchtet uns immer wieder ein Licht auf.

Leiter*in Die zweite Frühschicht trägt den Titel: Lichtspiel.

Vertiefung Die nachfolgenden Schlagworte sollen zügig hintereinander, wenn möglich aus verschiedenen Richtungen gelesen werden.

Sprecher*in 3 Kerze Laser

Sprecher*in 1 Neonlicht Lichtorgel

Sprecher*in 2 Sonne Stroboskop

Sprecher*in 3 Scheinwerfer Sicherung

Sprecher*in 1 Spotlight Taschenlampe

Sprecher*in 2 Blitz Vollmond

Sprecher*in 3 Funke Streichholz

Sprecher*in 1 Feuer Glut

Sprecher*in 2 Tag Lagerfeuer

Sprecher*in 3 Elektrizität Sternenhimmel

Sprecher*in 1 Atomkraft Ampel

Sprecher*in 2 Lichtgeschwindigkeit Leuchtsignal

Sprecher*in 3 Reflektor Laterne

Sprecher*in 1 Glühbirne Straßenlampe

Sprecher*in 2 LED Glühwürmchen

Leiter*in Es gibt unzählig viele Arten und Erscheinungsformen von Licht und Helligkeit. Einige geben uns Orientierung, andere verwirren uns mehr, und wieder andere lenken uns vom Eigentlichen ab.

Sprecher*in 3 Wir haben das licht! Die Strahler auf Werbespots gerichtet und jene, die den Fußballplatz in der Nacht erhellen.

Sprecher*in 1 Wir warten auf das Licht! Auf ein Licht in der Morgendämmerung und auf das Licht am Ende eines Tunnels

Sprecher*in 3 Wir haben das Licht! Die Neonlichter in den Supermärkten und die Präzisionslampen in den Operationssälen.

Sprecher*in 1 Wir warten auf das Licht! Auf ein Licht, das sich in Tautropfen und Eisblumen bricht und das Licht im Flimmern der Hochsommerhitze und auf Schneefeldern.

Sprecher*in 3 Wir haben das licht! Die Lichterketten in den Einkaufsstraßen vor Weihnachten, die Kerzen auf den Tischen in Restaurants und die Farbblitze aus den Lichtorgeln.

Sprecher*in 1 Wir warten auf das Licht! Auf das Licht, das jemand beim Essen entzündet und das Licht der Nachttischlampe am Ende eines schweren Tages.

Stille

Aktion Glühbirnen und Eddings werden in die Mitte gelegt

Leiter*in Auf welches Licht warten wir? Welche Lichter brauchen wir in unserem Leben? Wir laden euch ein eine Glühbirne und einen Stift aus der Mitte zu nehmen und auf die Glühbirne zu schreiben, was euch zu diesen Fragen einfällt. Auf welches Licht warte ich? Welche Lichter brauche ich in meinem Leben?

Bei dieser Aktion kann meditative Musik laufen.

Achtung! Technischer Hinweis: Die beschrifteten Glühbirnen dürfen nicht mehr als Leuchtmittel benutzt werden, da sie an den beschrifteten Stellen überhitzen können. Dies kann ein Zersplittern zur Folge haben!

Lied: Du bist das Licht der Welt

Geschichte Sprecher*in 2 Als das kleine Licht in einer kalten Winternacht auf der Suche nach einer sinnvollen Aufgabe war, verirrte es sich in einer der waldreichen Gegenden. Es wanderte voller Hoffnung weiter und nach vielen Stunden kam es schließlich in ein kleines Land, in dem Tag und Nacht tiefe Dunkelheit herrschte. in diesem Land wohnten auch Leute und diese liebten eigenartigerweise die Finsternis mehr als das Licht. Das kleine Licht erinnerte sich sogleich an einen Spruch aus der Bibel, dass jene das Licht hassen, die Böses tun. Solange es dunkel ist, können Unrecht und Neid gedeihen. Aber jetzt war dieses kleine Licht in dieser Finsternis aufgetaucht. Es war einfach da und es stellte sich mitten auf den riesigen Platz der finsteren Stadt.

„Was willst du, du winziges, kleine Ding?“ hörte man Stimmen aus der trägen und furchterregenden Dunkelheit. Alle Dunkelheiten der weiten Umgebung waren nämlich irritiert von dem kleinen Licht. Bis an die Grenzen des Landes wurde das kleine, winzige Licht bemerkt und konnte von weit her gesehen werden.

Das kleine Licht gab keine Antwort, bewegte sich aber auch nicht von der Stelle. Mit der kleinen Flamme nahm es allen dunklen Machenschaften die Kraft. Diese kleine Flamme mit dem schwachen Schein machte es unmöglich, dass die finsteren Mächte weiter ihre Herrschaft aufrecht erhalten konnten. Drohend und mit aller Kraft wehrten sie sich wohl gegen dieses unscheinbare kleine Licht, aber sie mussten schließlich ihre Machtlosigkeit einsehen. Das kleine Licht schimmerte sanft in das ganze Land und gab allen darin Lebenden ein wenig die heimlich ersehnte Wärme und verstreute die Hoffnung nach ein wenig Geborgenheit.

Überleitung Leiter*in

In unserem Raum befinden sich auch einige Kerzen. Wir wollen nun ihren Lichtschein beobachten und auf uns wirken lassen

Stille

Fürbitten Sprecher*in 3 Gott, wir leben in einer Welt, die von vielen Lichtern erhellt wird. Oft ist es trotzdem nicht einfach, den richtigen Weg zu finden. Deshalb bitten wir:

Sprecher*in 1 Hilf uns in der Fülle der verschiedenen Lichtquellen die zu erkennen, die uns unserem Ziel näher bringt. Schenke uns dein Licht.Alle: Schenke uns dein Licht

Sprecher*in 2 Lass die Menschen, die in ihrem Leben Irrlichtern gefolgt sind den Mut haben, den begonnen Weg zu verlassen und sich neu zu orientieren. Schenke uns dein Licht.Alle: Schenke uns dein Licht

Sprecher*in 1 Gib uns die Kraft, selbst für andere zum Wegweiser und zur Lichtquelle zu werden. Schenke uns dein Licht.Alle: Schenke uns dein Licht

Sprecher*in 3 Gott, lass uns wach und aufmerksam durch die verschiedenen Lichtspiele der Welt gehen und kritisch abwägen, was uns und anderen gut tut. Sei du dabei unserer Leuchtsignal. Amen

Überleitung Leiter*in Als Zeichen unserer Gemeinschaft reichen wir uns die Hände und beten das Vater unser:

Vater unser

Impuls Sprecher*in 2 Dezember-Inflation

Keine Firma ohne Feier, kein Büro und auch kein Heim, überall dieselbe Leier, überall derselbe Reim. Ob Verein, Behörde, Schule, überall dieselbe Spule: Weihnachtsbäume, Engelshaar, sanfte Reden, Jahr für Jahr, Phrasen, Rührung, dann Bescherung, amtliche Gesichtsverklärung, Weihnachtsmänner, Weihnachtsfrauen, Kinder, die nicht kindlich schauen, Propaganda, Unterhaltung, ziemlich große Lärmentfaltung, Tombola und Krippenspiel

  • was zuviel ist, ist zuviel Kaffee-, Rauch- und Stollenduft, ach, so weiche Weihnachtsluft in dem Saal der hundert Kerzen und der sonst so harten Herzen.

Weihnachtsfeierinflation

-Ganz am Rande-

Gottes Sohn...

Kurze Stille

Segen Leiter*in Geht dir ein Licht auf?

Guter Gott, segne uns und dieses aufgegangene Licht im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes.

Lied Licht der Liebe

aus: Kontakt-Bausteine Nr. 40, BDKJ Speyer